Dummy link to fix Firefox-Bug: First child with tabindex is ignored

15. Jahrhundert

zwischen 1404 und 1409 Nach längeren Auseinandersetzungen zwischen dem städtischen Patriziat einerseits und den Handwerker-Innungen und Vorstädtern anderseits erhalten letztere größere Mitspracherechte im Rat. Die Handwerker können künftig einige städtische Ämter aus ihren Reihen besetzen. Das Bestehen von 14 Innungen/Zünften ist nachweisbar.
1406

An der Saale sind zwischen Rasenmühle und Kunitz vier Fischwasser belegt, die vom Amt an Institutionen und Privatpersonen verpachtet sind. Der Fischreichtum der Saale bildet eine wichtige Erwerbsquelle.

Ein „keulichter (von „Keule“) Turm“ findet Erwähnung (Eckturm an der nordöstlichen Ecke der Stadtbefestigung). Er dient ab 1514 zur Lagerung von Schießpulver („Pulverturm“).

5. Juni: Die Landesherren verleihen der Stadt das "Geschossprivileg". Alle bisher den Landesherren zustehenden Lehngelder gehen an die Stadt über, die damit weitgehende Finanzhoheit erlangt. Das "Geschossbuch" wird angelegt, das eine erste Schätzung der Einwohnerzahl ermöglicht (etwa 2.600).

1407 Erste städtische (nicht überlieferte) Satzungen werden für Lobeda bestätigt.
1408 7. Dezember: Michaeliskloster und Stadtrat einigen sich über den Bau der Hl. Kreuzkapelle vor dem Löbdertor.
1409 Das Marktmeisteramt findet erstmals Erwähnung.
1413 Der Bau des Rathauses in seiner heutigen gotischen Form wird abgeschlossen. Als Hauptbauzeit des Gebäudes sind die Jahre zwischen 1377 und 1380 anzusetzen. Es besaß einen Vorgängerbau aus dem 13. Jahrhundert, der in einzelnen Bauteilen in den Neubau verbaut wurde.
1414 29. Mai: Die Thüringer Landgrafen stellen dem Karmeliterorden ein Grundstück vor dem Löbdertor zum Bau eines Klosters zur Verfügung.
1416 29. März: Das Jakobsspital (Siechenhaus) für so genannte Sondersiechen, schwer oder unheilbar Kranken, von denen eine Infektionsgefahr ausgeht, in der Nordvorstadt Nollendorf wird erwähnt.
1418 Der Gründungsprozess des neuen Klosters der Karmeliten ist abgeschlossen. Damit gibt es drei Klöster in der Stadt: die Mönchsklöster der Dominikaner und Karmeliten sowie das Zisterziensernonnenkloster.
1419

12. März: Der Zusammenschluss einer Gruppe von Personen, die sich für einen Steuernachlass zur Löschung von Bränden verpflichten, kann als erste „freiwillige Feuerwehr“ in Jena gelten.

21. April: Die Existenz eines „Frauenhauses“ (Bordells) vor dem Saaltor ist sicher belegt, die „Frauengasse“ erscheint bereits im Geschoßbuch von 1406.

1424 Der Chor der Marienkirche in Ziegenhain als Wallfahrtsort für ein wundertätiges Marienbild wird geweiht.
1429 20. Juni: Die Landesherren verkaufen der Stadt die Ober- und Niedergerichte und den Zoll zu Jena.
1430 1. April: Ein Haus in der Jenergasse erscheint urkundlich als „alde schule“.
1430/31 Aus Furcht vor Hussiten-Angriffen wird die Stadtbefestigung umfangreich instandgesetzt und erweitert bzw. teilweise neugebaut (Errichtung von Eckbastionen, Ausbau der Grabenwerke, Neuerrichtung von Tortürmen mit vorgelagerten Außenwerken).
1431 19. Juni: Die urkundliche Erwähnung einer Synagoge in der Leutragase stellt die letzte sichere Nachricht über eine jüdische Gemeinde in Jena dar.
1442 Ein erster Bauabschnitt beim Bau der neuen gotischen Jenaer Stadtkirche ist abgeschlossen. Fertiggestellt sind unter anderem Chor mit öffentlichem Durchgang unter diesem sowie das Brautportal.
1446

20. Juni: In Jena findet die Hochzeit Landgraf Wilhelm III. von Thüringen mit Anna von Österreich, der ältesten Tochter König Albrechts II., statt.

Der bis Anfang 1451 andauernde "Sächsische Bruderkrieg" beginnt, der auch im Gebiet um Jena zu schweren Verwüstungen führt.

1448 14. Mai: Der Rat zu Jena erhält das Recht, Pfennige mit dem Zeichen zweier Weintrauben schlagen zu lassen.
1450 August: Die Stadt Lobeda wird im Sächsischen Bruderkrieg nach 1446 ein zweites Mal fast völlig zerstört. Auch Schloss und Dorf Burgau und die Lobdeburg fallen der Zerstörung anheim.
1452 5.-9. September: Der berühmte franziskanische Bußprediger Johannes Capistran weilt in Jena und predigt vor einer großen Menschenmenge.
1457 16. Mai: Ein zweiter Wochenmarkt in Jena wird erwähnt.
1462 Ein Jenaer Scharfrichter findet erstmals sicher urkundliche Erwähnung. Einen Verweis auf eine Hochgerichtsstätte („Galgenberg“) enthält bereits das Geschoßbuch von 1406.
1464 In Lutzendorf wird die Wallfahrtskirche "Zu den 14 Nothelfern" geweiht. Der Name des Dorfes ändert sich bis spätestens 1482 in Vierzehnheiligen .
nach 1470 Beginn des Baus einer zweiten, einige Meter vor der älteren Anlage errichteten Stadtmauer von ca. 2 Meter Dicke und 4 bis 6 Meter Höhe, die vor allem auf die Verwendung von Handfeuerwaffen ausgerichtet ist.
1471 Der Bau des Jenaer Stadtschlosses als Nebenresidenz der wettinischen Stadtherren wird begonnen (nach einer nicht mehr vorhandenen Bauinschrift).
1474

Das Baugeschehen an der Stadtkirche St. Michael wird unter der Leitung des Steinmetzen, Bildhauers und Werkmeisters Peter Heierliß (bis zu seinem Tode 1507) wieder aufgenommen.

Die Amtsmühle in Burgau ist fertiggestellt. Auf ihr liegt bis 1628 der Mahlzwang für die Bauern der zum Amt Burgau gehörenden Orte.

zwischen 1477 und 1480 Friedrich von Lunderstedt lässt in Lobeda eine spätgotische Schlossanlage – als „Altes Schloss“ oder „Haus Lobeda“ bezeichnet – als Mittelpunkt einer Gutsherrschaft errichten.
nach 1477 Die Ämter Jena und Burgau werden zu einem rund 50 Dörfer umfassenden Doppelamt zusammengefasst und von einem Amtmann gemeinsam verwaltet. Er wird in seiner Amtstätigkeit von einem Amtsschösser (Steuereinnehmer) unterstützt.
1478 31. August: Erstmals werden „Brotbänke“ zum Anbieten von Backwaren in den Rathausarkaden erwähnt.
1480 6. Juni: Die Übertragung der Gerichtsbarkeit innerhalb ihres Weichbildes an die Stadt führt zu einer ersten exakten Weichbild-Beschreibung. Dabei wird eine "neue Brücke aus Steinen" über die Saale erwähnt (heutige „Camsdorfer Brücke“).
1482 Der Ratsherr Nikolaus Theuerkauf stiftet die St. Jakobskapelle vor der Zwätzener Pforte beim „Siechenhaus“.
1484 Eine von Peter Heierliß geschaffene Doppelstationstafel trägt die Jahreszahl 1484 (ursprünglicher Standort: vor der Johanniskirche; heutiger Standort: Johannisfriedhof, vor der Friedenskirche).
1486 16. Mai: Für den neuen Turm von St. Michael wird der Grundstein gelegt.
1488 1. November: Eine landesherrliche Anordnung („Stadtordnung“) bestätigt die Beteiligung von Vertretern der Gemeinde, der Handwerkerzünfte und der Vorstädter an der städtischen Verwaltung, insbesondere in Rechnungssachen
1490 Jena hat etwa 3.800 Einwohner.
1491 2. November: Der Baubeginn für die steinerne Saalebrücke zwischen Burgau und Lobeda ist belegt.
1492 10. Dezember: Eine landesherrliche Erlaubnis für einen vierten Jahrmarkt an Aegidi (1. September) für den Handel mit Pferden und Vieh ergeht.
1498 Ein erster Hinweis auf die Existenz des Gasthauses „Zum Bären“ liegt vor.
1499 Eine Rechnung belegt die Existenz des Gasthauses „Zur Sonne(n) (auch „Zur goldenen [güldenen] Sonne“) in dem in seinen ältesten Teilen aus dem 13. Jahrhundert stammenden Gebäude am Markt.