Stolpersteine
Auf dem Stolperstein bekommt das Opfer seinen Namen wieder, jedes Opfer erhält einen eigenen Stein - seine Identität und sein Schicksal sind, soweit bekannt, ablesbar. Durch den Gedenkstein vor seinem Haus wird die Erinnerung an diesen Menschen in unseren Alltag geholt. Jeder persönliche Stein symbolisiert auch die Gesamtheit der Opfer, denn alle eigentlich nötigen Steine kann man nicht verlegen. (Gunter Demnig)
Seit 2007 erinnern in Jena „Stolpersteine“ an ehemals in unserer Stadt lebende Frauen, Männer und Kinder, die Opfer der NS-Gewaltherrschaft wurden.
Die Steine verlegte der Kölner Bildhauer Gunter Demnig, der bisher in über 1.200 deutschen Kommunen und 21 europäischen Ländern mehr als 70.000 Stolpersteine gesetzt hat. Unauslöschlich sind auf den Messingplatten die Namen und Daten von Menschen eingeschlagen, die während der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund ihrer Herkunft oder Religion, einer körperlichen oder geistigen Behinderung, ihrer sexuellen Orientierung oder wegen ihrer politischen Gesinnung ihr Leben verloren.
Bisher wurden in Jena 59 Stolpersteine verlegt, die die Erinnerung an die Verfolgten wachhalten. Mit Unterstützung der Stadt Jena und zahlreichen privaten Stiftern wurden die Steinsetzungen für die jüdischen Opfer vom Jenaer Arbeitskreis Judentum initiiert. Weitere Jenaer Initiativen engagieren sich. Alljährlich am 9. November werden die Stolpersteine gereinigt und mit Blumen und Kerzen geschmückt. Mit dem "Klang der Stolpersteine", kleinen Konzerten an den Orten der Stolpersteine, wird seit 2017 eine besondere Form des Gedenkens gepflegt.