Frieda Hofmann (1885 - 1944) und Salomon Hofmann (1869 - 1944)
Frieda Hofmann, geb. Plaut, wurde am 30. Juli 1885 in Schmalkalden, Salomon Hofmann am 10. Dezember 1869 in Themar geboren. In Jena betrieb das Ehepaar ab 1902 einen Möbelhandel, später eine Grundstücksagentur sowie einen Tabakwarenhandel. Ab 1909 wohnte es in der Lutherstraße 9 zur Miete. Salomon Hofmann nahm als Frontkämpfer am Weltkrieg teil.
Ab 1940 bemühte sich die Vermieterin in der Lutherstraße intensiv darum, dem Ehepaar die Wohnung zu kündigen. Von Mai bis September 1942 war Salomon Hofmann als Vertrauensmann der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland für Jena die Verbindungsperson zwischen den NS-Behörden und den in Jena verbliebenen jüdischen Bürgern. Am 20. September 1942 wurde das Ehepaar zunächst nach Theresienstadt deportiert. Von hier stammt ein letztes Lebenszeichen des Paares in Form einer Postkarte an eine frühere Haushaltshilfe. Am 28.10.1944 erfolgte der Transport der Eheleute nach Auschwitz, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden.
Die einzige Tochter Paula (1909 - 2014) konnte 1940 mit ihrem Mann Heinz-Henry Ehrenberg in die USA emigrieren. Ihre intensiven Bemühungen, die Eltern aus Deutschland zu holen und vor drohender Deportation zu retten, schlugen fehl.
Die Stolpersteine für Frieda Hofmann und Salomon Hofmann wurden am 7. Mai 2008 in der Lutherstraße 9 gesetzt (Initiative des Jenaer Arbeitskreises Judentum).