Gertrud Korte (1880 - 1940)
Melanie Helene Gertrud Korte wurde am 06.10.1880 in Jena als drittes Kind des Kaufmanns Gustav Adolf Korte und seiner Frau Amélie geboren. Gustav Korte hatte 1886 das Bürgerrecht der Stadt erhalten und betrieb in der Löbderstraße einen Weißwarenhandel, ehe er 1902 als städtischer Revisor angestellt wurde.
Die Familie verließ die Stadt 1913, jedoch kehrte Gustav Korte nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1928 nach Jena zurück, wo er am 07.05.1940 verstarb. Sein letzter Wohnsitz befand sich in der Rathausgasse 1 im Bachsteinschen Haus (1945 zerstört); auch seine Tochter Gertrud war dort gemeldet.
Gertrud Korte wurde bereits 1907 in die Heil- und Pflegestätte Roda eingewiesen. Es folgten Aufenthalte im Carl-Friedrich-Hospital bzw. in der Landesheilanstalt Blankenhain und nach einigen Unterbrechungen erneute Einweisungen in Stadtroda und Blankenhain. Im Rahmen der „Aktion T4“ wurde Gertrud Korte am 12.11.1940 in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein verlegt und dort noch am selben Tag in der Gaskammer ermordet.
Ihr Stolperstein wurde am 23.08.2021 in der Rathausgasse gesetzt (Initiative des Arbeitskreises Sprechende Vergangenheit).
Hier wohnte Gertrud Korte, Jg. 1880, eingewiesen 1914 Landesheilanstalt Stadtroda, "verlegt" 12.11.1940 Pirna-Sonnenstein, ermordet 12.11.1940 "Aktion T4".