Henriette Born (1869 - 1942) und Gustav Born (1896 - 1942)

Henriette Born, geb. Schwarz, wurde am 09.04.1869 in Halle geboren. 1894 zog sie mit ihrem Ehemann Georg Born (1867-1931) von Apolda nach Jena. Hier übernahmen sie die Geschäftsführung für das Schuhgeschäft Stern und Cie., das einem Kaufmann aus Apolda gehörte. Das Geschäft befand sich zunächst am Markt, dann in der Postgasse, zuletzt in der Kollegiengasse. Ab 1911 waren die Borns Inhaber, 1925 gaben sie das Gewerbe auf und zogen als Rentner in die Mittelstraße. 1941 musste Henriette Born diese Wohnung verlassen. Am 20.09.1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 24.10. den Hungertod erlitt, weil sie – so die Aussage von Zeugen – zu schwach war, zur Ausgabe der Essensrationen zu gehen.

Gustav Born, der Sohn von Henriette und Georg Born, wurde am 18.12.1896 in Jena geboren. Er nahm am Weltkrieg teil und war danach in verschiedenen Firmen als Geschäftsleiter und später als selbständiger Handelsvertreter tätig. Seine nichtjüdische Frau trennte sich 1939 von ihm. 1940 wurde er wegen angeblicher „Rassenschande“ zu einem Jahr und zehn Monaten Zuchthaus verurteilt, die Strafe verbüßte er in Untermaßfeld. Unmittelbar nach seiner Entlassung erfolgte seine erneute Verhaftung und die Überstellung in das KZ Mauthausen, wo man ihn am 09.07.1942 ermordete.

Seine Schwestern Amalie Kühnhold (1892-1973) und Erna Oswald (1900-1986), die gleichfalls zeitweilig in Konzentrationslagern inhaftiert waren, überlebten die NS-Zeit.

Die Stolpersteine für Henriette und Gustav Born wurden am 02.06.2010 in der Mittelstraße 36 gesetzt (Initiative des Jenaer Arbeitskreises Judentum).

Hier wohnte Gustav Born, Jg. 1896, verhaftet, Mauthausen, ermordet 9.7.1942.

Hier wohnte Henriette Born geb. Schwartz, Jg. 1869, deportiert 1942, Theresienstadt, ermordet 24.10.1942.