Kurt Hanitzsch (1882 - 1940)
Kurt (Curt) Hanitzsch wurde am 27.04.1882 in Chemnitz geboren. Er erlernte den Beruf des Kaufmanns und heiratete 1910 in Jena Melanie Meixner; 1911 wurde ihre gemeinsame Tochter geboren. Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg arbeitete er bis 1924 als selbstständiger Handelsvertreter in der Lebensmittelbranche, musste dies jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben.
Anschließend war Kurt Hanitzsch als Rechtsbeistand tätig und vertrat 1933 einen Rentenempfänger vor der Berufsgenossenschaft. Mit seinen Eingaben wandte er sich an den Reichsorganisationsleiter der NSDAP, woraufhin er durch die Gestapo verhaftet und 1935 im KZ Bad Sulza in „Schutzhaft“ genommen wurde.
1936 wurde Hanitzsch nach dem „Gesetz gegen heimtückische Angriffe auf Staat und Partei“ durch das Jenaer Schöffengericht verurteilt; 1937 erfolgte seine Überstellung in die Landesheilanstalt Blankenhain. Von dort aus wurde er im September 1940 in die Zwischenanstalt Zschadraß verlegt, bevor er in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein deportiert und dort am 18.09.1940 ermordet wurde.
Der Stolperstein für Kurt Hanitzsch wurde am 23.08.2021 vor der Golmsdorfer Straße 9 gesetzt (Initiative des Arbeitskreises Sprechende Vergangenheit).
Hier wohnte Kurt Hanitzsch, Jg. 1882, eingewiesen 1938 Landesheilanstalt Blankenhain, "verlegt" 18.9.1940 Pirna-Sonnenstein, ermordet 18.9.1940 "Aktion T4".