Margarete Peinert (1887 - 1940)
Margarete Peinert wurde am 29.12.1887 in Langenweddingen im heutigen Landkreis Börde (Sachsen-Anhalt) als Tochter des Musikers und Schauspielers Julius Peinert und seiner Frau Hedwig geboren. Der Vater engagierte sich viele Jahre in kleinen Wandertheatern und wurde Angehöriger des Veteranen-Vereins in Jena, nachdem er am Krieg 1870/71 teilgenommen hatte. Durch seine geringe Veteranenbeihilfe lebte die Familie in ärmlichen Verhältnissen und war, auch für die kranke Tochter Margarete, auf Wohlfahrtsunterstützung angewiesen. Ab 1913 wohnte die Familie auf engem Raum in der Mittelstraße 33 bei Margaretes einzigem Bruder Hans, der als Musiker für Eltern und Schwester sorgte.
Nach dem Tod des Vaters verließ die Familie 1917 Jena. Hans Peinert, zuletzt Konzertmeister der Jenaer Stadtkapelle, wurde 1919 an das Orchester in Elberfeld-Barmen verpflichtet. Im selben Jahr wurde Margarete in das Carl-Friedrich-Hospital, die spätere Landesheilanstalt Blankenhain, eingewiesen. Im Rahmen der Krankenmordaktion „T4“ wurde sie 1940 nach Pirna-Sonnenstein überstellt und dort am 27.11. desselben Jahres ermordet.
Am 21.09.2022 wurde vor der Mittelstraße 33 ein Stolperstein für Margarete Peinert gesetzt (Initiative des Arbeitskreises Sprechende Vergangenheit).
Hier wohnte Margarete Peinert, Jg. 1887, eingewiesen 1919, Landesheilanstalt Blankenhain, "verlegt" 27.11.1940, Pirna-Sonnenstein, ermordet 27.11.1940, "Aktion T 4".