Dummy link to fix Firefox-Bug: First child with tabindex is ignored

Martha Walther (1900 - 1942?) und Alfred Walther (1894 - 1942?)

Die am 2. Januar 1900 in Jena geborene Martha Walther, geb. Friedmann, war die Tochter des Jenaer Darm- und Fellhändlers Hermann Friedmann und dessen Ehefrau Clara. Der am 7. August 1894 geborene Alfred Walther entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie aus Rudolstadt. 1911 absolvierte er das Realgymnasium und nahm wenige Jahre später am Weltkrieg teil. 1924 heiratete er in Jena Martha Friedmann und führte mit ihr in Rudolstadt ein Zigarren- und Wettgeschäft. 1936 zog das Ehepaar nach Jena in das Haus der Eltern Martha Walthers in der Scheidlerstraße 3.

In der Reichspogromnacht 1938 gehörte Alfred Walther zu den nach Buchenwald verschleppten Männern. Anfang Dezember kehrte er zurück. Im August 1941 wurde er als Nachfolger seines emigrierten Schwagers Arthur Friedmann Vertrauensmann der Bezirksstelle Sachsen-Thüringen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland und war in dieser Funktion gezwungen, den verbliebenen jüdischen Einwohnern in Jena die jeweiligen Erlasse und Befehle der nazistischen Behörden zu übermitteln. Anfang 1942 wurde das Ehepaar Walther gezwungen, seine Wohnung in der Scheidlerstraße zu räumen und in das aus ausrangierten Eisenbahnwaggons bestehende Lager in der Löbstedter Straße umzuziehen. Am 9. Mai 1942 erfolgte die Deportation von Alfred und Martha Walther über Weimar in das Ghetto Bełżyce, wo sich die Spur verliert. Wahrscheinlich fanden sie bei der Räumung des Ghettos im Oktober 1942 den Tod.

Die Stolpersteine für Martha und Alfred Walther wurden am 18. Juni 2011 in der Scheidlerstraße 3 gesetzt (Initiative des Jenaer Arbeitskreises Judentum).

Metallplatte mit Inschrift im Boden inmitten von Pflastersteinen eingelassen, links daneben zwei rote Gerbera
Stolperstein für das Ehepaar Walther in der Scheidlerstraße 3
Stolperstein Martha und Alfred Walther

Scheidlerstraße 3
07745 Jena
Deutschland