Agnes Holzman (1863 - 1942)
Agnes Holzman, geb. Priebatsch, wurde am 15.07.1863 als Tochter einer Buchhändlerfamilie in Breslau geboren. 1885 heiratete sie den Amtsrichter Julius Holzman, mit dem sie die Söhne Walter (1887-1918) und Max (1989-1941) hatte. Die Familie lebte zunächst in Obornik, ab 1905 in Posen. Agnes Holzmans Sohn Walter fiel 1918, noch im gleichen Jahr verstarb ihr Mann. 1920 verließ sie Posen und zog darauf zu ihrer Schwester Wally Wertheim nach Magdeburg.
1923 wählte Agnes Holzman Jena als Wohnsitz, wo sie als Untermieterin im Hause von Margarete Czapski am Forstweg 23 ein zurückgezogenes Leben führte. Margarete Czapski (1866-1949), die Schwiegermutter ihres Sohnes Max und die Witwe des Abbe-Nachfolgers Siegfried Czapski (1861-1907), genoss in Jena hohes Ansehen. Ihr mutiges Auftreten verhinderte 1938 noch die vorgesehene Verhaftung und Abschiebung von Agnes Holzman. Auch die von den städtischen Behörden geforderte Kündigung des Wohnrechtes der alten Frau konnte sie erfolgreich zurückweisen.
Im Juli 1941 wurden Agnes Holzmans Sohn Max, im Oktober 1941 ihre Enkelin Marie in Litauen ermordet. Um sie zu schonen, verheimlichten ihr die Angehörigen diese Nachricht. Schließlich wurde die 79 Jahre alte Frau am 20.09.1942 nach Theresienstadt deportiert. Hier starb sie nur wenig später am 04.12.. Ihre Schwester Wally nahm sich 1943 vor drohender Deportation das Leben.
Der Stolperstein für Agnes Holzman wurde am 23.05.2007 am Forstweg 23 gesetzt (Initiative des Jenaer Arbeitskreises Judentum).
Hier wohnte Agnes Holzman, geb. Priebatsch, Jg. 1863, deportiert 1942, Theresienstadt, ermordet 4.12.1942.