Clara Friedmann (1869 - 1944) und Hermann Friedmann (1870 - 1940)

Hermann Friedmann, geb. am 19.03.1870 in Marisfeld, erlernte das Fleischerhandwerk. Seine am 27.08.1869 geborene Frau Clara stammte aus Mitwitz. 1892 kam das Ehepaar nach Jena und Hermann Friedmann eröffnete in der Grietgasse 25/26 eine Darm- und Fellgroßhandlung. Die Expansion des Unternehmens ermöglichte den Friedmanns den Aufstieg in den gehobenen Mittelstand. 1928 erwarben sie die Villa Scheidlerstraße 3. Hermann Friedmann gehörte zu den Mitbegründern der „Israelitischen Religionsgemeinschaft“ in Jena und der nach dem I. Weltkrieg neu gegründeten „Israelitischen Religionsgesellschaft zu Jena“. Das Ehepaar stellte sein Wohnhaus für deren Gottesdienste zur Verfügung.

Hermann Friedmann wurde nach der Reichspogromnacht am 10.11.1938 zusammen mit seinem Sohn Arthur verhaftet und ins Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Aufgrund der Haftfolgen schwer erkrankt – die Entlassung war erst Anfang Dezember 1938 erfolgt – verstarb er am 15.02.1940. Seine Firma hatte er bereits Ende 1938 an einen „arischen“ Unternehmer veräußern müssen.

Clara Friedmann musste 1942 ihr Haus in der Scheidlerstraße, in dem inzwischen auch ihre Tochter Martha und deren Ehemann Alfred Walther wohnten, räumen und in die Notunterkünfte des Waggonlagers in der Löbstedter Straße ziehen. Am 20.09.1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert und dort 1944 ermordet. Der Sohn Arthur Friedmann konnte noch 1941 mit seiner Familie in die USA emigrieren.

Die Stolpersteine für Clara und Hermann Friedmann wurden am 23.05.2007 in der Grietgasse 25/26 gesetzt (Initiative des Jenaer Arbeitskreises Judentum).

Hier wohnte Hermann Friedmann, Jg. 1870, verhaftet 1938, Buchenwald, tot an Haftfolgen 15.2.1940.

Hier wohnte Klara Friedmann, geb. Friedmann, Jg. 1866, deportiert 1942, Theresienstadt, ermordet 6.1.1944.