Irene Behrendt (1902 - 1942)
Irene Behrendt, geb. Friedmann, wurde am 05.08.1902 in Arnstadt geboren. 1928 heiratete sie in Arnstadt Hans Behrendt, einen Sohn des Jenaer Kaufhausgründers Adolph Behrendt. Hans Behrendt führte zu diesem Zeitpunkt zusammen mit seinem Bruder Arthur das renommierte Kaufhaus Behrendt in Jena. Ab 1929 wohnte das Ehepaar in einem neu erbauten Haus am Hufelandweg 1. Hans Behrendt verstarb im August 1934 im Alter von 43 Jahren. Seine Witwe kehrte danach wieder in das elterliche Haus nach Arnstadt zurück, von wo aus sie nach Berlin verzog.
Sie scheint Deutschland bald verlassen zu haben, wahrscheinlich ging sie zunächst nach Kopenhagen. Spätestens ab 1940 hat sie in Amsterdam gelebt, wohin auch ihre Eltern von Arnstadt aus fliehen konnten. Das Finanzamt Wilmersdorf-Nord (Berlin) erließ am 24.04.1941 einen Steuersteckbrief gegen Irene Behrendt. Danach war diese dem Reich die Reichsfluchtsteuer – diese betrug im Allgemeinen ein Viertel des versteuerten Vermögens des Betroffenen – in Höhe von 3.651 Reichsmark schuldig geblieben, wobei die Fälligkeit auf den 06.09.1938 datiert war.
Irene Behrendt wurde im Sommer 1942 in das Sammellager Westerbork deportiert. Sie gehörte wahrscheinlich zu einem der ersten Transporte nach Auschwitz, wo ihr Leben am 29.08.1942 in der Gaskammer endete.
Der Stolperstein für Irene Behrendt wurde am 19.03.2015 am Hufelandweg 1 gesetzt (Initiative des Jenaer Arbeitskreises Judentum).
Hier wohnte Irene Behrendt, geb. Friedmann, Jg. 1902, Flucht 1938 Holland, interniert Westerbork, deportiert 1942, Auschwitz, ermordet 29.8.1942.