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21. Jahrhundert

2000

Januar: Ein Bericht über Verstrickungen des in Jena hochgeehrten Kinderarztes Jussuf Ibrahim in Medizinverbrechen an behinderten Kindern in der NS-Zeit setzt die „Ibrahim-Debatte“ in Gang. Die teilweise emotional sehr aufgeheizten, von einer breiten Öffentlichkeit getragenen Diskussionen führen zu einer geteilten Bewertung der Person Ibrahims. Eine von der Universität eingesetzte Kommission (November) bestätigt den Vorwurf einer Beteiligung Ibrahims an der „Kindereuthanasie“. Die Jenaer Kinderklinik legt seinen Namen ab, weitere nach Ibrahim benannte Einrichtungen folgen. Eine offizielle Aberkennung der 1947 verliehenen Ehrenbürgerwürde durch den Stadtrat findet nicht statt, da diese nach dem Tode des Betroffenen ohnehin erlösche.

1. Januar: Die Stadtwerke Jena und Pößneck fusionieren zu den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck GmbH. Es erfolgt der Umzug in den neuen Firmensitz Rudolstädter Straße 39. 2002 erwerben die Stadtewerke 94% der Geschäftsanteile von jenawohnen, der größten Jenaer Wohnungsgesellschaft.

30. Januar: Erstmals wird auf der Strecke Berlin – München über Jena ein Intercity-Express eingesetzt. Haltepunkt in Jena ist ein aus Holzbahnsteigen bestehendes Provisorium in der Nähe des alten Paradiesbahnhofes. Die Diskussionen um einen neuen Intercity-Bahnhof in Jena werden seit Längerem geführt.

März/April: Wasserkraftanlagen am Paradies- und Rasenmühlenwehr nehmen den Betrieb auf.

26. Mai: Mit dem Aufsetzen der neue Renaissance-Turmhaube findet der äußere Wiederaufbau der Stadtkirche ihren abschließenden Höhepunkt. Die vom 1996 gegründeten Jenaer Kirchbauverein e. V. getragenen Restaurierungsarbeiten hatten 1998 begonnen.

28. Mai: Bei der Stichwahl zum Oberbürgermeister setzte sich der Amtsinhaber Peter Röhlinger (FDP) gegen Albrecht Schröter (SPD) durch.

Juli/August: Im Rahmen einer von der Jenoptik AG gestarteten Initiative werden über die Sommerferien alle Jenaer Schulen mit Computertechnik und Internet-Anschlüssen ausgerüstet.

Dezember: Die Staatliche Berufsbildende Schule für Gesundheit und Soziales Jena bezieht in Neulobeda-Ost ein erstes Gebäude eines hier entstehenden neuen Schulcampus‘.

2001

Januar: Das Richtfest für die beiden neue Geschosse für das Restaurant auf dem Intershop-Tower wird gefeiert.

Die ersten Pläne für die Neubebauung des Eichplatzes werden der Öffentlichkeit vorgestellt.

März: Am Felsenkeller beginnt der Abriss der Brauereigebäude der 1994 in Konkurs gegangenen Jenaer Brauerei

26. Juni: Der Jenoptik-Konzern begeht nach insgesamt erfolgreicher Entwicklung den zehnten Jahrestag seiner Gründung als „ostdeutsches Vorzeigeunternehmen“. Festredner ist Bundeskanzler Gerhard Schröder. Die Jenaer Bevölkerung ist mit einem großen Volksfest in die Feierlichkeiten einbezogen.

30. Juni: Das Volksbad wird geschlossen. Das Gebäude dient vorübergehend als Ersatzspielstätte für das Jenaer Theaterhaus.

August: Die 10. Kulturarena schließt mit einem Rekord von 70.000 Besuchern ab.

September: In Jena studieren mit Semesterbeginn rund 20.000 Studenten, davon rund 3.000 an der Fachhochschule.

Der Umzug der Jenaplan-Schule in die sanierte, in die Liste der Jenaer Kulturdenkmäler aufgenommene Südschule an der Tatzendpromenade als neuem Domizil ist weitgehend abschlossen.

7. Dezember: Die Schott-Villa öffnet nach erfolgter Sanierung aus Anlass des 150. Geburtstages von Otto Schott als Museum ihre Pforten für Besucher.

2002

In Jena werden - nach Jahren des Bevölkerungsrückgangs – erstmals wieder über 100.000 (100.067) Einwohner gezählt.

1. Januar: Der Euro wird als Bargeld eingeführt und ersetzt die D-Mark als Zahlungsmittel.

14. Februar: Der 2001 gestiftete Jenaer Preis für Zivilcourage wird erstmals vergeben.

März: Das Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie bezieht sein neues Institutsgebäude am Campus Beutenberg.

2. März: Das Freizeitbad GalaxSea in Winzerla wird eröffnet (Grundsteinlegung am 5. Mai 2000).

19. März: In der Rathausgasse wird ein neuer Gedenkstein für die Opfer des Bombenkrieges 1945 in Jena eingeweiht. Die Aufstellung des Steins geht auf eine Initiative des Steinmetzmeisters Eckart Bock zurück, der diesen gestaltet und sponsert.

13. April: Erstmals findet der „Jenaer Holzmarkt“ statt. Die Kombination von Vorführungen traditioneller, mit dem Holz verbundener Handwerkskunst und Marktevent entwickelt sich in den folgenden Jahren zur Tradition.

5. September: Das in der „Paradiesschule“ beheimatete Staatliche Berufsschulzentrum Wirtschaft & Verwaltung Jena erhält den Namen des Pädagogen Karl Volkmar Stoy.

29. September: In Jena findet der erste ökumenische Stadtkirchentag statt.

November: In der Außennische des Turmes von St. Michael wird eine (moderne) Bronzeplastik des Stadt- und Kirchenpatrons St. Michael aufgestellt. Die ursprünglich hier befindliche spätromanische Holzplastik des hl. Michael befindet sich seit 2014 nach abgeschlossener Sanierung im Kircheninnenraum.

19. Dezember: Der Jenaer Kunstverein feiert sein 100jähriges Bestehen. Seit September des Jahres nutzt er Ausstellungsräume im Roten Turm.

2003

1. Januar: Der Eigenbetrieb Kommunale Immobilien Jena (KIJ) nimmt den Geschäftsbetrieb auf. Als Unternehmen der Stadt ist er Eigentümer und Betreiber der unbebauten und bebauten kommunalen Flächen, der Schul- und Sportimmobilien sowie der Kultur-, Sozial- und Verwaltungsgebäude in der Stadt.

März: Die Arbeitslosigkeit erreicht – nach zwischenzeitlicher Verbesserung der Situation – mit 14% erneut einen hohen Stand.

März/Mai: Am Campus Beutenberg werden neue Institutsgebäude fertiggestellt und bezogen (Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik; Max-Planck-Institut für Biogeochemie).

11. Juni: Walter Scheler, als einer der Streikführer beim Volksaufstand des 17. Juni 1953 zu 25 Jahren Haft verurteilt und nach siebeneinhalb Jahren haftentlassen, erhält die Ehrenbürgerwürde der Stadt Jena.

17. Juni: In der emotional aufgeladenen „Johannsmeier-Debatte“ um die Geschichte der DDR-Diktatur wird hinter dem Rathaus der Grundstein für ein Denkmal für die Opfer des Kommunismus gelegt. Das von dem ehemaligen DDR-Häftling Karl-Heinz Johannsmeier angeregte und finanziell getragene Denkmalsprojekt kommt nach kontrovers geführten erinnerungskulturellen Debatten wegen inhaltlichen, formalen und ästhetischen Bedenken nicht zur Ausführung.

9. Juli: Das neuerbaute Arbeitsamt in der Stadtrodaer Straße wird seiner Bestimmung übergeben.

15. Oktober: Im neuerbauten Sockel des JenTowers im Stadtzentrum eröffnet das Einkaufszentrum „Neue Mitte“.

2004

23. Februar: Der Umzug der seit 1992 in kommunaler Trägerschaft befindlichen Staatlichen Berufsbildenden Schule für Gesundheit und Soziales Jena (Nachfolgerin der Medizinischen Fachschule an der FSU) in den neuen Schulcampus in Lobeda-Ost ist abgeschlossen.

März: Der im Wesentlichen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts stammende Palas-Bau der Lobdeburg wird durch eine Stahlkorsett notgesichert.

Juni: Der erste Komplex des neuerbauten Universitätsklinikums in Lobeda mit sieben Kliniken und mehreren Funktionsbereichen mit insgesamt 1.200 Mitarbeitern wird eingeweiht.

Der Denkmalschutzpreis des Landes Thüringen geht an den Ortsverein Laasan für die Restaurierung des vom Beginn des 17. Jahrhunderts stammenden Gemeindehauses.

3. Juni: Das neue Justizzentrum in der Rathenaustraße auf dem ehemaligen Kasernengelände der sowjetischen Streitkräfte wird seiner Bestimmung übergeben.

27. Juni: Wahlsieger bei den Kommunalwahlen ist die PDS mit 24,2% der Wählerstimmen, vor CDU (22,9), SPD (19,0), Bürger für Jena (12,5), Grüne (12,1) und FDP (9,1). Die Wahlbeteiligung ist weiter gesunken und liegt bei 43,8%.

9. August: Etwa 800 Personen beteiligen sich an der ersten „Montags“demonstration gegen die Hartz IV-Gesetze.

21. September: Der Politikwissenschaftler Klaus Dicke wird als neugewählter Rektor in sein Amt, das er bis 2014 ausübt, eingeführt.

Oktober: Die Jenaer Philharmonie startet unter dem neuen Chefdirigenten Nicholas Milton in die Konzertsaison. Milton löst Andrei Boreiko ab.

3. Oktober: Die alte Saalebrücke in Burgau wird wieder für den Rad- und- Fußgängerverkehr freigegeben. Der Wiederaufbau der Brücke in ihrer ursprünglichen Form geht auf das Engagement des 1992 gegründeten „Vereins zur Rettung der Alten Saalebrücke Jena-Burgau“ zurück.

2005

1. Januar: Nach der Entscheidung der Stadt für das so genannte Optionsmodell, d. h. die Hartz IV-Gesetze in eigener Verantwortung umzusetzen, nimmt der Eigenbetrieb „Jenarbeit“ seine Tätigkeit auf.

Der neugegründete städtische Eigenbetrieb JenaKultur vereint alle Kultureinrichtungen der Stadt sowie Tourismus und Stadtmarketing unter einem Dach.

20. März: Mit einem Brunnenfest wird der erneuerte, durch Spenden finanzierte Tierbrunnen in der Oberaue eingeweiht. Der Brunnen bildete seit 1957 einen ursprünglichen Bestandteil des Volksparkes Oberaue.

29. April: Die umfassende Sanierung der Camsdorfer Brücke ist abgeschlossen, sie ermöglicht den zweigleisigen Ausbau der Straßenbahntrasse nach Wenigenjena.

Mai: Die Schott Jenaer Glas GmbH stellt die Produktion von Hauswirtschaftsglas in Jena endgültig ein.

18. Juni: Mit einem Halt des ICE „Jena“ wird der neue ICE-Haltepunkt Jena-Paradies nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen.

26. Juni: Roland Ducke, Jenaer Fußballlegende der 1960er Jahre, verstirbt.

4. September: Eine Ausstellung von Skulpturen und Zeichnungen von Auguste Rodin wird in den Städtischen Museen eröffnet. Sie sorgt für einen neuen Besucherrekord im Ausstellungsbetrieb des Hauses (55.000 Besucher bis Ende Januar 2006).

Oktober: Mit Semesterbeginn werden an der Friedrich-Schiller-Universität über 20.000 Studierende gezählt. Seit 2012 sinken die Besucherzahlen leicht. Zum Wintersemester 2016/17 waren 18.219 Studierende eingeschrieben.

8. Dezember: Die Wohnungsgenossenschaft Carl Zeiss stellt das Bauprojekt „Nordlichter“ vor. Nach Abriss der letzten beiden Kasernen auf dem ehemaligen Militärgelände der sowjetischen Armee in Jena-Nord 2006 entstehen bis 2008 130 Wohnungen in verschiedenen Typen. Das Baugeschehen wird 2015 („Nordlichter II“) bzw. 2018 („Nordlichter III“) fortgeführt.

2006

Januar: Am Wissenschafts- und Innovationscampus Beutenberg wird das Abbe-Zentrum eröffnet. Als zentrales Gebäude beherbergt es die von allen am Campus ansässigen Institutionen gemeinschaftlich genutzte Einrichtungen wie Mensa, Zweigbibliothek der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek und Hörsaal.

18. März: Ein Bronzeabguss der Skulptur Ergo Bibamus (Freimut Drewello, 1986) findet am Johannisplatz Aufstellung, nachdem das Original wegen Bauarbeiten von seinem alten Standort am Anatomieturm 2000 entfernt werden musste. Die Initiative für die Neuaufstellung geht vom Jenaer Karnevalsverein LNT e. V. aus.

Mai: Der FC Carl Zeiss Jena steigt in die zweite Fußball-Bundesliga auf.

21. Mai: Albrecht Schröter (SPD) setzt sich in der Stichwahl gegen Christoph Schwind (CDU) durch und wird neuer Oberbürgermeister Jenas. Alt-OB Peter Röhlinger, der nicht mehr zur Wahl angetreten war, scheidet nach 16 Jahren aus dem Amt.

Juli: Nach der Übernahme von Jenapharm durch die Bayer AG wird nach der Produktion auch die firmeneigene Forschung am Standort Jena eingestellt. Das Unternehmen konzentriert sich hier in der Folge ausschließlich auf den Vertrieb von Hormonpräparaten für Frauen.

14.-16. Juli: Jena ist Gastgeber des 10. Thüringentages. Die Veranstaltungen unter dem Motto „Rendezvous in Jena“ ziehen rund 300.000 Besucher an.

August: Nach einer Teilsanierung des 1914 eingeweihten Schulgebäudes erfolgt die Wiedereröffnung der „Adolf-Reichwein-Schule“ als Kooperative Gesamtschule. Mit Beginn des 2018/19 wird die Bildungseinrichtung wieder als reines Gymnasium geführt.

11. Oktober: Der Stadtrat beschließt eine stärkere Beteiligung der Bürger an der Erstellung des Haushaltsplanes. Mit dem „Bürgerhaushalt“ können per Zufall ausgewählte Bürger in den folgenden Jahren vor allem über die Verwendung von Teilen der Mehreinnahmen mitbestimmen.

14./15. Oktober: In Jena und Umgebung wird des 200. Jahrestages der Schlacht von Jena und Auerstedt gedacht. Einen Höhepunkt bildet die Nachstellung der Schlacht durch rund 1.600 Akteure vor ca. 32.000 Besuchern. Träger der seit 1996 im Fünfjahresrythmus stattfindenden Reenactments ist die Arbeitsgemeinschaft „Jena 1806“ e. V.

6. November: Das Angergymnasium räumt sein angestammtes Gebäude am Anger und zieht in die Ostschule nach Wenigenjena um. Das ursprüngliche Gebäude wird ab 2007 zum Verwaltungsgebäude der Stadt umgenutzt.

Dezember: Wegen der Beteiligung des VEB Jenapharm am Staatsdoping in der DDR erklärt sich der Rechtsnachfolger Jenapharm GmbH bereit, 1,9 Mio. Euro an den Verband der Dopingopfer zu zahlen.

31. Dezember: Die Studentenwerke Erfurt-Ilmenau und Jena-Weimar fusionieren zum „Studentenwerk Thüringen“ (seit 2006 „Studierendenwerk Thüringen“).

2007

Januar: Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes „Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge im Mittleren Saaletal“ wird das NSG „Leutratal“ erweitert und erhält den Namen NSG „Leutratal und Cospoth“.

Februar: Ein Neubau schließt die Bebauung an der Südostecke des Marktes. Das Haus nimmt den Standort des historischen Kirstenschen Hauses ein, das 1945 der Bombardierung Jenas zum Opfer fiel. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass hier der Freundschaftsbund Goethes und Schillers 1794 begonnen hatte.

21. März: Jena setzt sich im Wettbewerb um den vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ausgelobten Preis „Stadt der Wissenschaft“ gegen Potsdam durch. Damit hat die Stadt die Möglichkeit, sich 2008 über ein Jahr in entsprechenden Veranstaltungen zu präsentieren.

23. Mai: In Jena werden die ersten acht „Stolpersteine“ für Opfer der Shoah verlegt. Bis 2015 folgen im Rahmen des Kunstprojektes von Gunter Demnig 36 weiterer Stolpersteinverlegungen.

7. Juli: Die Berggesellschaft Forsthaus e. V. gründet sich, um das „Landschafts- und Kulturerlebnis Jenaer Forst“ zu vermitteln.

17. August: Mit der Aufstellung zweier Plastiken wird die Umgestaltung des Wenigenjenaer Ufers an der Saale im Wesentlichen abgeschlossen. Die Neugestaltung des Wenigenjenaer Ufers ist Ausgangspunkt für Projekte, Saale und Saaleufer in den folgenden Jahren als Erlebnisbereiche zu erschließen („Stadt am Fluss“).

Herbst: Nach mehreren Demonstrationen und Veranstaltungen der NPD und anderer rechtsradikaler Organisationen entsteht das „Aktionsnetzwerk gegen Rechtsextremismus“ als loser Zusammenschluss demokratisch orientierter Kräfte.

15. September: Die umgebaute und erweiterte ehemalige Gutenberg-Schule in Jena-Nord wird als Montessori-Schule neueröffnet. Grundsätze der Montessori-Pädagogik werden in Jena bereits seit Beginn der 1990er Jahre in einigen Bildungseinrichtungen praktiziert.

November: Die Arbeitslosenquote liegt in Jena seit 1990 erstmals wieder unter 10%. Allerdings handelt es sich bei den neuentstandenen Arbeitsplätzen teilweise um im Rahmen der Hartz IV-Gesetze geschaffene so genannte Mini-Jobs.

Eine erste Fertigungsstätte für Solarmodule der Schott Solar GmbH nimmt in Jena ihren Betrieb auf. Das Engagement im Geschäftsbereich Photovoltaik muss bereits 2013 wieder aufgegeben werden.

16. November: Die in Jena seit 2005 durchgeführte „Lange Nacht der Wissenschaften“ verzeichnet erstmals über 10.000 Besucher.

30. November: Das 2001 geschlossene Volksbad wird nach Umbauarbeiten und zeitweiliger Zwischennutzung als multifunktionaler Veranstaltungs- und Tagungsort wieder eröffnet.

2008

2. Februar: Mit einer Großveranstaltung „Jena leuchtet“ beginnt die Präsentation Jenas als „Stadt der Wissenschaft“ 2008. Über das Jahr folgen ca. 300 Veranstaltungen mit einer halben Millionen Besuchern.

16. April: Nach erneuten kontroversen Diskussionen in der Jenaer Öffentlichkeit entscheidet der Stadtrat gegen den von Karl-Heinz Johannsmeier vorgelegten Entwurf eines Denkmals für die Opfer des Kommunismus. Gleichzeitig soll ein Wettbewerb für die Gestaltung eines solchen Denkmals ausgeschrieben werden.

Mai: Der Frauenfußball Universitätssportverein Jena e. V. (FF USV Jena) steigt in die Bundesliga auf (Abstieg 2018). 2010 erreicht die Mannschaft das Pokalfinale. Die Wurzeln des erfolgreichen Jenaer Frauenfußballs liegen in den frühen 1980er Jahren.

Der FC Carl Zeiss Jena steigt nach zweijähriger Zugehörigkeit zur 2. Fußball-Bundesliga in die 3. Liga ab.

23. Mai: Die Biogasanlage auf dem Gelände der Kläranlage Jena-Zwätzen nimmt den Betrieb auf.

25. September: Mit einer feierlichen ersten Sprengung an der Südröhre beginnen die Arbeiten am Jagdbergtunnel.

30. September: Der traditionsreiche Gustav Fischer Verlag stellt seine Tätigkeit in Jena endgültig ein.

3. Oktober: Der „Stadtspeicher“ (Markt 16), der in seinen ältesten Teilen aus dem 13. und 14. Jahrhundert stammt, wird nach denkmalpflegerischer Sanierung eröffnet. Das Gebäude beherbergt die Jena Tourist-Information sowie Ausstellungsräume (Galerie) des Jenaer Kunstvereins. Ihm ist marktseitig eine Hologrammfassade des irischen Architekten Ruairi O‘Brien vorgeblendet.

2009

16. Februar: Das 1927 eröffnete Kino „Capitol“ stellt seinen Spielbetrieb ein. Versuche, das Haus weiter als Kulturstätte zu betreiben, bleiben ohne Erfolg. In dem vom Architekturbüro Schreiter & Schlag entworfenen denkmalgeschützten Gebäude am Löbdergraben entstehen in der Folgezeit Wohn- und Gewerberäume.

22. Februar: Die Ausstellung französischer Malerei „Von Manet bis Renoir“ im Stadtmuseum verzeichnet zum Abschluss mit 32.600 Besuchern wiederum einen Rekordbesuch.

5. Mai: Für den zweiten Bauabschnitt des Universitätsklinikums in Neulobeda wird der erste Spatenstich vollzogen.

7. Juni: Wahlsieger bei der Stadtratswahl ist die SPD mit 25,2 Stimmenanteil. Es folgen Linke (20,2), CDU (19,0), FDP (11,0), Bürger für Jena (10,2) und Grüne (10,1). Die Wahlbeteiligung ist gegen 2004 (43,8%) deutlich angestiegen (54,3%)

27. August: Der Durchschlag der etwa 3 km langen Südröhre des Jagdbergtunnels erfolgt ein halbes Jahr vorfristig.

11./12. September: Erstmals findet in Jena der „Tag der Stadtgeschichte“ statt. Die zunächst jährlich, später im Zweijahresrhythmus stattfindenden Veranstaltungen dienen der Diskussion wichtiger stadtgeschichtlicher Ereignisse und Jubiläen mit einer stadtgeschichtlich interessierten Öffentlichkeit.

31. Oktober: Die Villa Rosenthal in der Mälzerstraße wird nach Renovierung als Kulturzentrum der Stadt wiedereröffnet. Die Träger der Clara-und-Eduard-Rosenthal-Stipendien, die die Stadt seitdem an Künstler und Künstlerinnen aus den Bereichen Bildende Kunst sowie Literatur und Stadtschreibung vergibt, haben in der Villa Wohnrecht.

7. November: Eine Installation am Kirstenschen Hause sowie Messingplatten auf dem Straßenpflaster, die den gemeinsamen Weg Goethes und Schillers nachzeichnen, erinnern an die Entstehung des legendären Freundschafts- und Arbeitsbundes.

16. November: Die Wiedereinweihung des nach Jahrzehnten des Verfalls sanierten Denkmals für die militärische Spezialeinheit der Blinker im I. Weltkrieg findet auf dem Landgrafen statt.

16. Dezember: Das letzte Teilstück der Straßenbahn-Trasse Burgau-Bahnhof Göschwitz-Lobeda-West wird geschlossen. Damit kommt der Straßenbahnbau in Jena ab 1993 zu einem vorläufigen Abschluss.

2010

Januar: Die Insolvenz des Traditionsfußballclubs Carl Zeiss wird in letzter Minute abgewendet. Die Stadt leistet mit dem Kauf der Rasenheizung und ihrer Vermietung an den Club dazu einen Beitrag.

März: Der Stadthaushalt weist trotz des Krisenjahres 2009 einen verteilbaren Überschuss von neun Millionen Euro aus.

16. April: Die Bauarbeiten für den „Sonnenhof“ im Zentrum Jenas beginnen. Das Berliner Büro J. Mayer H. Architekten projektiert den Bau von vier Gebäuden mit Büro- und Wohneinheiten in futuristischer Handschrift.

17. Juni: Am ehemaligen Standort der Kreisdienststelle des MfS Am Anger wird ein Denkmal „Zum Gedenken an die politisch Verfolgten in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in der DDR zwischen 1945 und 1989“ eingeweiht. Das aus einem von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb als Sieger hervorgegangene, von Sibylle Mania entworfene Monument trägt die Widmung: „All denen, deren Menschenwürde verletzt wurde, den Verfolgten, die gegen kommunistische Diktatur aufrecht für Demokratie und Menschenrechte einstanden. 1945-1989.“

1. September: Nach Jahren des Leerstandes beginnen die Abrissarbeiten am ehemaligen Hortenkaufhaus am Inselplatz. Sie sind bis Jahresende abgeschlossen.

Oktober: Die Sanierungsarbeiten der ehemaligen Glasdeponie des Jenaer Glaswerkes auf dem Schott-Platz finden ein Ende.

8. November: Der neue Jenaer Busbahnhof wird offiziell eingeweiht.

2011

Januar: Die Planungsunterlagen für die Neubebauung des Eichplatzes werden öffentlich ausgelegt.

Februar: Das Bahnhofsgebäude in Göschwitz wird an einen privaten Investor verkauft.

März: Die in Jena ansässige Carl Zeiss Meditec AG gewinnt für die Entwicklung eines Gerätes für die Brustkrebsbehandlung den Deutschen Innovationspreis in der Kategorie mittelständische Unternehmen.

17. Februar: Der Stadtrat fasst einen Beschluss zur Umbenennung des Petersenplatzes in „Jenaplan“. Damit findet die seit Sommer 2009 geführte Debatte um die NS-Verstrickungen des Jenaer Pädagogen Peter Petersen einen weitgehenden Abschluss.

September: Unmittelbar neben dem alten Standort wird das neugebaute Jugendzentrum „Hugo“ (ehemals „Winzerklub“) im Neubaugebiet Winzerla wiedereröffnet. In den 1990er Jahren hatte der Klub nicht zuletzt rechten Gruppen und Kadern als Treffpunkt gedient.

4. November: Die Morde der rechten Terrororganisation „Nationalsozialistischer Untergrund“  werden öffentlich, die drei Haupttäter und mehrere Unterstützer stammen aus Jena. Nach mehrjährigen Untersuchungen geht im Juli 2018 in München der sog. NSU-Prozess mit Schuldsprüchen gegen die Angeklagten zu Ende, viele Fragen um den NSU-Komplex bleiben aber ungeklärt. Inbesondere die JG-Stadtmitte erinnert mit  Gedenkveranstaltungen an die Opfer.

17. November: Oberbürgermeister Albrecht Schröter erhält für sein auch vielfach bei Nazi-Aufmärschen in Jena dokumentiertes Engagement den „Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus“.

2. Dezember: Ein kurzfristig anberaumtes Rockkonzert – unter anderem mit Udo Lindenberg und Peter Maffey – in der Oberaue wird von ca. 50.000 Menschen besucht, die damit ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit setzen.

2012

Januar: Die Sparkasse Jena-Saale-Holzland profitiert von der Krise der Großbanken und bilanziert 2011 als das beste Geschäftsjahr ihrer Geschichte.

Das Schott-Unternehmen kündigt – trotz vorangegangener erheblicher Investitionen – den Ausstieg aus der Solarbranche an.

März: Die Immobilienpreise erreichen in Jena einen Höchststand. Die Stadt rückt hinsichtlich ihrer Höhe deutschlandweit unter die Top-ten auf.

6. Mai: Amtsinhaber Albrecht Schröter (SPD) gewinnt die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters gegen Dietmar Schuchardt (CDU).

8. Mai: Die iranische Menschenrechtlerin und Friedensnobelspreisträgerin Shirin Ebadi erhält den Internationalen Preis für Verständigung und Menschenrechte der Ulrich-Zwiener-Stiftung und Universität Jena.

30. Mai: Die neue Lichtenhainer Brücke in der Oberaue wird eingeweiht.

September: Die offizielle Arbeitslosenquote hat mit 6,6% einen neuen Tiefstand erreicht.

9. November: Der vom Kunitzer Brücken- und Denkmalverein getragene originalgetreue Wiederaufbau der 1945 zerstörten hölzernen Hausbrücke bei Kunitz ist abgeschlossen.

13. Dezember: Der Stadtrat beschließt den Schulnetzplan bis 2015 und gibt grünes Licht für den Bau von zwei neuen Schulen.

15. Dezember: Das Scala-Turm-Hotel in der 27. Etage des Jentower eröffnet als zweithöchstes Hotel Deutschlands.

2013

Januar: Der wegen hygienischer Mängel und Verstößen gegen Tierschutzrechte seit Längerem in der Kritik stehende ehemals städtische Schlachthof Jena muss Insolvenz anmelden und zum 1. August endgültig schließen. Die Gebäudesubstanz wird in der Folgezeit abgebrochen.

23. Januar: Die Staatliche Integrative Grundschule „An der Trießnitz“ (Winzerla) erhält den Jakob-Muth-Preis für die Integration behinderter Schüler.

Anfang Juni: Dauerregen verursacht Saale-Hochwasser mit Überschwemmung der Saale-Auen. Dabei wird das Ernst-Abbe-Stadion vollständig überflutet. In der Folge müssen die Masten der Flutlichtanlage wegen Hochwasserschäden abgebaut werden.

1. September: Eine Ausstellung zum bildkünstlerischen Schaffen Henry van de Veldes erweist sich (bis zum 24. November) erneut als Besuchermagnet für das Stadtmuseum.

14. November: Der Stadtrat gibt grünes Licht für den Bau der „Friedensberg-Terrassen“. Bis 2016 lässt die Jenawohnen GmbH zehn Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 96 Wohnungen bauen. Das Projekt ist bis zuletzt vor allem wegen der Bauhöhe der Häuser umstritten.

27. November: Das Gebäude der Traditionsgaststätte „Zur Sonne“ am Markt mit ältesten Bauteilen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts wird nach denkmalspflegerischer Restaurierung (seit 2007) wieder eingeweiht. Das historische Haus ist zum Löbdergraben hin mit der den modernen Wohngebäuden des „Sonnenhofs“ verbunden. Als Träger von Restaurierung und Neubauten fungierte die Wohnungsgenossenschaft ,Carl Zeiss‘ eG.

29. November: An der Saale im Paradies wird ein neues Schulgebäude eingeweiht. Es beherbergt die Freie Gesamtschule „Universaale“ sowie einen Teil der Schüler der Grundschule „Steinmaleins“ (Lobeda-Altstadt). Träger der nach inklusiven Prinzipien arbeitenden Schulen ist der QuerWege e. V.

9. Dezember: Die „Schiller-Passage“, ein im Dezember 1994 eröffnetes Einkaufszentrum in der Löbstedter Straße, schließt endgültig. Von dem seitdem leerstehenden Gebäude ist nur noch das Parkhaus nutzbar.

2014

5. Januar: Die „Sparkassen-Arena“ in Burgau wird eröffnet. In der Mehrzweckhalle mit 3.000 Plätzen finden die Spiele Basketballmannschaft Science City Jena statt (seit 2016/17 Basketball-Bundesliga), außerdem Konzerte, Stand-up-Comedyshows, Kongresse, Messen und Feiern.

19. Februar: Das lange Zeit als vermisst geltende, Clara Rosenthal zeigende Ölgemälde Raffael Schuster-Woldans wird in Paderborn wieder aufgefunden und kehrt in die Rosenthal-Villa nach Jena zurück.

März: Ein seit 1993 entwickeltes Konzept zur Bebauung des Eichplatzes – die Rückbenennung des Platzes der Kosmonauten war zum 1. April 1991 erfolgt – wird im Rahmen einer Bürgervollbefragung mehrheitlich abgelehnt und daraufhin zurückgezogen. Der bereits gefasste Stadtratsbeschluss "Grundstücksverkauf mit Bauverpflichtung Eichplatz" wird in der Folge aufgehoben. Gegen den Verkauf des Eichplatzes und die Bebauungsplanung hatte es zuvor rege kritische Diskussionen und heftigen Widerstand in der Bürgerschaft gegeben. Bereits 2010 hatte sich die Bürgerinitiative "Mein Eichplatz" gegründet, 2013 forderte die Initiative "Moratorium Eichplatz"  mit einer Unterschriftenaktion ein Innehalten und erneutes Nachdenken zur geplanten Bebauung.  

12. Mai: Der Förderverein Johannisfriedhof Jena e. V. gründet sich. Zweck des Vereins sind Erhalt, Pflege und angemessene Nutzung des Johannisfriedhofs, Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege sowie die wissenschaftliche Erforschung.

25. Mai: Sieger bei den Wahlen zum Stadtrat ist die Linke mit 24,0% Anteil der Wählerstimmen. Es folgen CDU (22,2), SPD (20,8), Grüne (11,4) und Bürger für Jena (10,4).

12. September: Mit der Öffnung des neu gestalteten Bogenfeldes über dem Brautportal findet die fast 20-jährige Sanierung der Jenaer Stadtkirche St. Michael ihren Abschluss.

2. Oktober: In der Löbstedter Straße wird eine Gedenk- und Informationsstele zur Erinnerung an das hier befindliche Außenlager des KZ Buchenwald des Reichsbahnausbesserungswerkes Jena sowie für das in der NS-Zeit der zwangsweisen Unterbringung jüdischer Bürger dienende Waggonlager eingeweiht.

30. Oktober/18. November: Am Jagdbergtunnel erfolgt nach dreimonatigem Probebetrieb für die Rettungskräfte die Verkehrsfreigabe, zunächst für die in Richtung Westen (nach Frankfurt/Main) und später für die in Richtung Osten (nach Dresden) führende Röhre. Der unmittelbar eingeleitete Rückbau und die Renaturierung der nicht mehr benötigten Autobahnstrecken kommt vor allem dem Naturschutzgebiet Leutratal und Cospoth zugute.

2015

Im Rahmen des von der UN-Generalversammlung ausgerufenen „Internationalen Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“ begeht Jena 2015 als „Jahr des Lichtes“. Vor allem Hochschulen, Wissenschaftsinstitute und Firmen sind beteiligt.

23. Januar: Zum 175. Geburtstag Ernst Abbes wird vor dem Zeiss-Planetarium ein Abbe-Statue als Denkmal eingeweiht.

2. März: Das Richtfest für ein neues Krematorium auf dem Nordfriedhof wird gefeiert (Februar 2016 eingeweiht).

Mai: Im Gewerbegebiet an der A4 wird die erste Stromtankstelle für Elektroautos in Betrieb genommen.

Juni: In Winzerla (Rudolstädter Straße/Damaschkeweg) wird mit dem Bau einer Fußgängerampel im Bereich von gegenüberliegenden Haltestellen des Jenaer Nahverkehrs begonnen. Dem waren zuvor wochenlange hitzige öffentliche Debatten vorausgegangen.

23. September: Der Stadtrat beschließt nach einem sich über mehrere Jahren erstreckenden Diskussionsprozess den Umbau des Ernst-Abbe-Sportfeldes in eine reine Fußballarena. Die Frage nach einer der Jenaer Tradition angemessenen Wettkampfstätte für die Leichtathletik bleibt offen.

18. November: Der Stadtrat befasst sich mit dem Problem steigender Flüchtlingszahlen. Die Zahl der Asylsuchenden hat sich in Jena seit Jahresbeginn von rund 500 auf über 1.500 erhöht. Zum Zeitpunkt leben ein Drittel der Flüchtlinge in Wohnungen, ein Drittel in Gemeinschaftsunterkünften, unter anderem in neuentstandenen Containerdörfern, sowie ein Drittel in Notunterkünften, in erster Linie Sporthallen. Über den Jahreswechsel verschärft sich die Situation weiter, entspannt sich aber bei sinkenden Flüchtlingszahlen im Jahresverlauf 2016. Containerunterkünfte entstehen unter anderem auf dem Gries, in Lobeda-Ost (Carolinenstraße) und Am Stadion.

11. Dezember: Das Gefahrenabwehrzentrum Am Anger 28 wird eingeweiht. Neben Feuerwehren, Rettungs- und Notdiensten nutzt das Finanzdezernat das neue Gebäude.

2016

15. Januar: Der Oberbürgermeister der Stadt und das Dezernat für Familie, Bildung und Soziales laden zum Kommunalen Flüchtlingsgipfel ein, um die weiteren Aufgaben bei der Unterbringung, Betreuung und Integration von Asylsuchenden zu beraten.

20. Januar: Die rechtskonservative Alternative für Deutschland (AfD) führt mit etwa 600 Anhängern ihre erste Kundgebung in Jena durch.

17. April: An der Camsdorfer Brücke wird ein Kreuzstein zum Gedenken an den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich eingeweiht.

20. April: Einem Fackelzug von etwa 200 Anhängern der rechtsextremen Thügida-Bewegung stehen rund 4.000 Gegendemonstranten entgegen.

19. Mai: Der Stadtrat stimmt der Errichtung des Deutschen Optischen Museums am Standort Jena zu.

11. September: Zum Carl-Zeiss-Tag kommen mehr als 50.000 Besucher ins Stadtzentrum. Zeiss begeht in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag.

4. Oktober: Das für rund zehn Millionen Euro grundlegend sanierte und erweiterte Ernst-Abbe-Gymnasium in Winzerla feiert seine Neueinweihung.

10. November: Jena wird durch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa der Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“ verliehen.

2017

17. April: Nach bestandswahrender Sanierung werden die vorhandenen baulichen Fragmente des Karmelitenklosters aus dem 15./16. Jahrhundert der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Mai: Mit dem Umzug der Kliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Urologie, Augenheilkunde und der Frauenklinik nach Lobeda ist die Verlagerung des Universitätsklinikums an den neuen Standort in Neulobeda-Ost abgeschlossen. Im innerstädtischen Bereich verbleiben lediglich die Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie und für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie.

4. Juli: Der Senat der Universität lehnt eine Wiederaufstellung der Marx-Büste ab. Das 1992 von seinem Standort am Fürstengraben entfernte Denkmal verbleibt im Depot.

16. September: Am Johannisplatz wird ein von Klaus-Dieter Locke gestaltetes, durch Spenden finanziertes Denkmal für Carl Zeiss eingeweiht.

13. Oktober: Der Zeiss-Konzern kündigt für den Traditionsstandort Jena ein Investitionsprogramm von 300 Millionen Euro an. Das Ziel besteht in der Errichtung eines „integrierten Higt-Tech-Komplexes mit Strahlkraft für die gesamte Region“ auf den zum Teil unbebauten Flächen des Schott-Werkes.

22. November: Der Sieger des Architekturwettbewerbs für den Neubau der Ernst-Abbe-Bibliothek wird bestimmt. Bis 2023 soll im Bereich Engelplatz ein neues Bibliotheksgebäude entstehen, das außerdem den Jenaer Bürgerservice beherbergen soll.

10. Dezember: Mit dem Fahrplanwechsel bei der Deutschen Bahn erfolgt die Einstellung der stündlichen Anschlüsse Jenas nach Berlin bzw. München per IC bzw. ICE.

Jahresende: Aufgrund des Sinkens der Zahlen ankommender Flüchtlinge kann deren Unterbringung in Containern eingestellt werden. Die entsprechenden Einrichtungen werden geschlossen.

2018

9. Januar: Der Beate-Uhse-Laden in der Saalstraße schließt nach 27jähriger Tätigkeit in Jena. Der Erotikanbieter zählte zu den ersten altbundesdeutschen Unternehmen, die in der Stadt nach der Wende eine Filiale eröffneten.

Februar: Die Jenawohnen GmbH und das Architekturbüro Junk & Reich werden für das Neubauprojekt „Friedensberg-Terrassen“ mit dem Deutschen Bauherrenpreis ausgezeichnet.

18. April: Der Stadtrat stimmt für den Neubau einer Schwimmhalle.

1. Mai: Aufgrund eines Sommers mit Rekordtemperaturen schließt die an diesem Tag eröffnete Freibadsaison am Ende mit einem Rekordbesuch ab (insgesamt 163.000 Besucher).

29. Mai: Thomas Nitzsche (FDP) setzt sich in der Oberbürgermeister-Stichwahl gegen den Amtsinhaber Albrecht Schröter (SPD) durch.

7. Mai: Die GoetheGalerie zeigt in der jährlichen world press photo-Ausstellung zum zwanzigsten Mal in Folge die besten Presse-Fotos des Jahres.

27. Juni: Das Jenaer Lexikon zur Stadtgeschichte, ein Standardwerk von 260 Historikern, Wissenschaftlern benachbarter Disziplinen und Laienforschern, wird der Öffentlichkeit vorgestellt.

1. Juli: Die Trägerschaft für das Optische Museum Jena geht von der Ernst-Abbe-Stiftung auf die Stiftung Deutsches Optisches Museum (D.O.M.) über.

5. Juli: Die Kulturarena wird mit dem Sommertheater „Titanic“ eröffnet und schließt mit rund 70.000 Besuchern.

31. August: Die neugewählten Dezernenten leisten ihren Amtseid: Christian Gerlitz (Stadtentwicklung und Umwelt), Eberhard Hertzsch (Familie, Bildung und Soziales) und Benjamin Koppe (Finanzen, Sicherheit und Bürgerservice).

18. Oktober: Die neue Saison der Jenaer Philharmonie wird unter dem neuen Chefdirigenten Simon Gaudenz eröffnet. Gaudenz löst Marc Tardue ab, der dem Orchester seit 2012 vorgestanden hatte.

26. Oktober: Auf dem Weg zum Jenziggipfel wird ein kindgerecht gestalteter Lehrpfad über hier ehemals beheimatete Saurier eingeweiht.

28. Oktober: Für 16 Jenaer Opfer der so genannten Polenaktion – die zwangsweise Abschiebung von Juden polnischer Staatsangehörigkeit nach Polen – wird am Gebäude der HypoVereinsbank in der Schillerstraße eine Gedenktafel enthüllt. Initiator ist der Jenaer Arbeitskreis Judentum.

18. Dezember: Der Kulturausschuss beschließt mit Mehrheit, das 2009 sanierte Blinkerdenkmal mit einer Inschrift („1914 den Gefallenen 1918“), einem dem historischen Blinkgerät nachempfundenen Aufsatz sowie einer neuen Informationstafel zu versehen. Damit soll das Denkmal für die Gefallenen der in Jena ausgebildeten Spezialeinheit der Blinker in seiner „Versehrtheit und Geschichtlichkeit“ neu gekennzeichnet werden.

2019

15. Januar: Das Verwaltungsgericht Gera bestätigt die Vorgehensweise der Stadtverwaltung gegenüber dem Verein „Auf Achse“, der damit – trotz eines gegenteiligen Stadtratsbeschlusses – seinen Standplatz in Wenigenjena räumen muss.

17. Januar: Im Rahmen von „FridaysForFuture“ findet ein erster Schülerstreik statt. Im Verlauf der folgenden Wochen nimmt die Bewegung in Jena an Fahrt auf.

28. März: Der Stadtentwicklungsausschuss berät Pläne für den Kauf neuer Straßenbahnen und den weiteren Ausbau der Straßenbahn-Infrastruktur bei einer Investitionssumme von 153 Mio. €.

4. April: Die neugestaltete städtische Internet-Präsentation geht in den Praxistest. Die Reaktionen der Bürgerschaft sind gespalten.

15. April: Erste Abrissarbeiten auf dem Schott-Gelände markieren den Baubeginn des neuen Zeiss-Campus.

12. Mai: Auf der Rasenmühleninsel eröffnet ein „Klima-Pavillon“ des Thüringer Umweltministeriums als Informations- und Diskussionsort, den bis Ende Juli über 12.000 Interessierte besuchen.

26. Mai: Der Super-Wahlsonntag in Jena ist geprägt durch lange Warteschlangen vor Wahllokalen sowie Ärger wegen der Schließung von Wahllokalen trotz noch zahlreich Wartender. Die Ergebnisse der Europawahl für Jena-Stadt: Grüne=20,9%; CDU=15,8%; Die Linke=15,4%; AfD=12,4%; SPD=12,0%; FDP=6,5%; Die Partei=5,4%.

Ergebnisse der Wahlen zum Stadtrat: Die Linke=20,4% (9 Sitze); Grüne=19,4% (9); FDP=12,8% (6); CDU=12,6% (6); SPD=12,6% (6); AfD=10,0% (5); Bürger für Jena=7,5% (3); Freie Wähler Jena=3,4% (1); Die Guten=1,3% (1).

6. Juni: Etwa 100 Radfahrer:innen demonstrieren in der Innenstadt für eine fahrradfreundlichere Stadt.

19. Juni: Die konstituierende Sitzung des neuen Stadtrates wählt Jens Thomas (Die Linke) erneut zum Stadtratsvorsitzenden (Stellvertreterin: Margret Franz – Grüne).

8. Juli: Die jährliche Kulturarena wird mit einem Theaterspektakel „Hätte hätte Fahrradkette“ eröffnet. Wegen Bauarbeiten am Theatervorplatz soll die Arena in den folgenden Jahren im Paradies stattfinden.

19. Juli: Die Ernst-Abbe-Bücherei öffnet letztmalig an ihrem Traditionsstandort im Volkshaus. Bis zur Fertigstellung des Bibliotheksneubaus ist sie in der umgebauten ehemaligen Augenklinik untergebracht.

26. Juli: Jena vermeldet mit 37,7 Grad C den aktuellen Hitzerekord für Thüringen. Anhaltende Trockenheit und Hitze in den folgenden Wochen erfordert die Bewässerung der Baumbestände.

25. August: Der in den Ruhestand tretende langjährige Stadtjugendpfarrer Lothar König hält seine Abschiedspredigt in der Stadtkirche.

1. September: Auf Initiative des Arbeitskreises „Sprechende Vergangenheit“ wird in den Rathausarkaden eine Gedenktafel mit den Namen von bisher bekannten 60 Bürgern und Bürgerinnen aus Jena, die dem nazistischen Euthanasie-Programm zum Opfer fielen, enthüllt.

6. September: Der Stadtrat verabschiedet ein Maßnahmepaket zum Klimaschutz. Unter anderem ist ein „Klimascheck“ für alle Stadtratsbeschlüsse vorgesehen.

21. September: An einer Demonstration für mehr und besseren Klimaschutz nehmen etwa 3.500 Bürger:innen teil.

14. Oktober: Am Engelplatz beginnt der Neubau des Bibliotheks- und Bürgerservice-Gebäudes.

27. Oktober: Die Landtagswahlen zeitigen für Jena folgende Ergebnisse: Jena I – Die Linke = 37,8%; Grüne = 16,3%; CDU = 13,0%; AfD = 11,2%; SPD = 9,1%; FDP = 7,5% (Direktmandat: Torsten Wolf – Die Linke); Jena II – Die Linke = 37,6%; AfD = 14,6%; CDU = 14,2%; Grüne = 11,7%; SPD = 9,0%; FDP = 7,9% (Direktmandat: Gudrun Lukin – Die Linke).

7. Dezember: Das „soziokulturelle Zentrum“ Inselplatz bezieht im „Carl August“ im Mühltal ein neues Domizil. Damit ist ein längerer Rechtsstreit abgewendet, der Bau des neuen Uni-Campus kann beginnen.

2020

Januar: Der Plan für ein neues Wohngebiet im Norden Jenas bei Zwätzen („Am Oelste“) mit rund 500 Wohnungen wird vorgestellt.

5. Februar: Nach der Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich mit den Stimmen der AfD zum thüringischen Ministerpräsidenten kommt es zu einer ersten Spontandemonstration. In den folgenden Tagen finden weitere Demonstrationen statt, auf denen sein Rücktritt und Neuwahlen gefordert werden.

18. Februar: Im Jenaer Nahverkehr werden erstmals drei Elektro-Busse eingesetzt.

29. Februar: Nach ersten Corona-Fällen in der Stadt und an der Universität bildet die Stadt einen Krisenstab. Am Uni-Klinikum werden Kapazitäten zur Aufnahme von Corona-Patienten geschaffen.

5. März: Die Stadt schaltet eine Informations-Hotline zum Corona-Virus.

11. März: Veranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern werden untersagt. An Rückkehrer aus als „Risikogebiet“ eingestuften Regionen ergeht die Aufforderung, sich in eine 14tägige häusliche Quarantäne zu begeben.

12. März: Die Ernst-Abbe-Bücherei schließt wegen der Corona-Epidemie. Veranstaltungen – einschließlich der Spiele des FC Carl Zeiss Jena – werden abgesagt.

17. März: Wegen des Umsichgreifens des Corona-Virus wird das öffentliche und private Leben in der Stadt deutlich heruntergefahren („lockdown“). Schulen und Kindertagesstätten werden geschlossen, eine Notbetreuung für wenige Kinder in Kitas und Horten findet statt. Der Schließung unterliegen Gaststätten und alle Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Die Universität stellt den Lehrbetrieb in Präsenzform ein und schließt die Univrsitätsbibliothek. Am Universitätsklinikum bereitet man sich auf steigende Zahlen von Corona-Patienten vor und senkt deshalb die Zahl geplanter Operationen. Für das Klinikum wird ein Besuchsverbot ausgesprochen.

19. März: Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie werden nochmals drastisch verschärft: Alle Geschäfte, die nicht der allgemeinen Versorgung dienen (Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Drogerien, ferner Banken und Sparkassen) müssen schließen (mit Ausnahme von Bau- und Gartenmärkte). Friseurgeschäfte und Geschäfte mit „körpernahen Dienstleistungen“ sowie Hotels und Pensionen stellen ihre Tätigkeit ein. Zusammenkünfte im öffentlichen und privaten Bereich werden auf wenige Personen limitiert. Öffentliche Spielplätze sind nicht mehr zugänglich.

20./21. März: Die Zahl der aktiven Corona-Fälle in Jena steigt auf 45. Ein erster Todesfall ist im Zusammenhang mit dem Virus zu beklagen.

24. März: Der Baustart für den neuen Uni-Campus auf dem Inselplatz findet ohne den symbolischen ersten Spatenstich statt.

28. März: Die Stadt veröffentlicht eine „Allgemeinverfügung“, die alle bisher beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zusammenfasst.

6. April: Jena verfügt als erste Kommune in Deutschland die Maskenpflicht in den noch geöffneten Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr. Da nicht genügend Masken zur Verfügung stehen, werden die Bürger aufgefordert, behelfsmäßige Mund-Nasen-Bedeckungen selbst herzustellen.

8. April: Mitarbeiter des Universitäts-Klinikums beklagen in einem offenen Brief den Mangel an Schutzkleidung und Desinfektionsmitteln.

10./12. April: Aufgrund der Corona-Pandemie finden am Karfreitag und zu Ostern keine Gottesdienste mit Besuchern in Kirchen statt. Aus der Stadtkirche werden diese von Jena TV und Radio OKJ im Internet übertragen.

24. April: Die meisten Geschäfte können bei strengen Hygiene-Auflagen wieder öffnen.

25. April: Die Stadt verfügt die Maskenpflicht für Schüler im wieder beginnenden Präsenz-Unterricht an den Schulen gegen den Protest von Eltern.

4. Mai: Friseurläden können bei Einhaltung strenger Hygiene-Regeln ihren Betrieb wieder aufnehmen.

5. Mai: Das Geraer Verwaltungsgericht gibt einer Klage der Waldorfschule Jena gegen die Maskenpflicht statt und stuft die Jenaer Verordnung als unverhältnismäßig ein.

15. Mai: Gaststätten können unter strengen Auflagen und mit Erfassung der Gästedaten wieder öffnen.

30. Mai: Der Stadtratsausschuss für Stadtentwicklung erteilt einen Planungsauftrag für die sogenannte Osttangente (vierspuriger Ausbau der Straße zwischen Anger-Kreuzung und Kreuzung Fischergasse), mit geplanten 21 Mio € das teuerste Verkehrsprojekt in Jena seit Jahren.

1./15. Juni: Südbad (Schleichersee) und Ostbad öffnen mit einem online-Buchungssystem.

5. Juni: 40 Mittelständler aus den Bereichen Gastronomie, Freizeit und Tourismus gründen den Verein „Stimme für Jena“.

15. Juni: Der Abstieg des FC Carl Zeiss Jena aus der 3. Fußballbundesliga steht vorzeitig fest.

25. Juni: 400 bis 600 Teilnehmer*Innen beteiligen sich an einer Demonstration gegen Rassismus aus Anlass der Ermordung eines Farbigen in den USA durch einen Polizisten.

Juli: Die Agentur für Arbeit in Jena konstatiert positive Auswirkungen der zur Corona-Bekämpfung in vielen Bereichen angeordneten Kurzarbeit. Diese habe ein explosionsartiges Ansteigen der Arbeitslosenzahlen verhindert.

18. Juli: Der Stadtrat verabschiedet das „Leitbild für Energie und Klimaschutz der Stadt Jena“ für den Zeitraum 2021 bis 2030 mit ambitionierten Zielen in den Bereichen Strom, Wärme, Verkehr und erneuerbare Energien.

August: In der Stadt und im Landkreis Saale-Holzland gibt es keine aktiven Corona-Fälle mehr. In den meisten Betrieben wird die verordnete Kurzarbeit beendet.

8. August: Jena verzeichnet mit 36,2 Grad Celsius einen Hitzerekord für Thüringen.

25. August: Das Künstlerteam Horst Hoheisel und Andreas Knitz führt im Rahmen des Kunstprojektes „Ein dezentrales Denkmal für Eduard Rosenthal“ an der Rosenthal-Villa eine „Erkundungsbohrung“ durch.

29. August: Das neue Schuljahr startet mit 1.029 Schulanfängern. Die vorgesehene Maskenpflicht im Unterricht wurde per Gerichtsbeschluss gekippt.

11. - 20. September: Das traditionelle Jenaer Altstadtfest findet in reduzierter Form und im Wesentlichen auf kulturelle Veranstaltungen beschränkt statt.

17. September: Der OB verfügt die Schließung der Grete-Unrein-Schule wegen fünf Corona-Fällen unter Schülern. Es handelt sich um den ersten größeren Corona-Fall nach dem Abklingen der ersten Welle.

19. September: In Winzerla wird in Gedenken an Enver Şimşek, dem ersten Mordopfer des NSU, und alle anderen Opfer der Mordserie ein Platz eingeweiht. Im Dezember wird auch die direkt anliegende Bus- und Straßenbahnhaltestelle in "Enver-Şimşek-Platz" umbenannt.

24. September: Jena würdigt die Leistungen des Juristen Eduard Rosenthal für das Land Thüringen („Vater“ der 1920 in Kraft getretene Landesverfassung) und für die Stadt Jena mit einer Gedenkveranstaltung. Die drei Standorte des dezentralen Rosenthal-Denkmals in Jena (Volkshaus, Universitätshauptgebäude, Villa Rosenthal) werden mit einer performativen theaterinszenierten Spurensuche eingeweiht.

Anfang Oktober: In Jena gründet sich eine Lokalgruppe der Bewegung „Seebrücke“. Sie fordert die Aufnahme von Flüchtlingen, vor allem aus den Flüchtlingslagern in Griechenland, durch die Stadt.

9. Oktober: In Lobeda-West erfolgt der symbolische Spatenstich für den Bau einer neuen Schwimmhalle.

13. Oktober: Die Stadtverwaltung rechnet mit einer Haushaltsnotlage wegen zu erwartender coronabedingter Steuerausfälle von jährlich 30 Mio €. Der Stadtrat sieht sich vor der Aufgabe, ein Sparkonzept zu erarbeiten.

15. Oktober: Der Stadtrat stimmt mehrheitlich einem Bebauungskonzept für den Eichplatz zu, das einen Verkauf des Baufeldes A an den Investor Strabag Real Estate beinhaltet.

26. Oktober: Angesichts des sich erneut dynamisierenden Corona-Infektionsgeschehen (rapides Steigen der sog. Sieben-Tage-Inzidenz) verschärft die Stadt die Maßnahmen zum Infektionsschutz. Private Kontakte sowie die Anzahl Personen bei öffentlichen Veranstaltungen werden eingeschränkt. Weitere Einschränkungen in Gastronomie sowie bei Kultur-, Sport- und Freizeiteinrichtungen treten in den folgenden Tagen in Kraft.

6. November: Der Jenaer Autor und Literatur-Kritiker Günter Gerstmann verstirbt im Alter von 87 Jahren.

11./12. November: Nächtliche Krawalle verursachen in der Innenstadt an Geschäften und Gebäuden schwere Schäden. Die Täter werden in der linksradikalen und alternativen Szene vermutet.

14. November: Es kommt erneut zur Schließung von Schulen und Kindertagesstätten wegen rasch steigender Infektionszahlen.

18. November: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt erstmals bei über 100.

21. November: Jena verfügt die Maskenpflicht im Freien in der Innenstadt.

7. Dezember: Der Institut der deutschen Wirtschaft Köln bestätigt für Jena gute Standortqualitäten in verschiedenen Bereichen (Spitzenplatz im Osten neben Potsdam und Dresden).

14. Dezember: Der Präsenzunterricht in Jenaer Schulen wird ausgesetzt.

15. Dezember: Die Sieben-Tage-Inzidenz erreicht den Wert von 220,4.

17. Dezember: Der Verein für „Technikgeschichte in Jena“ lässt 17 Gedenktafeln für herausragende Zeissianer am alten Zeiss-Hochhaus anbringen.

2021

Januar: Der Trend sinkender Einwohnerzahlen in Jena hält weiter an: Dieselbe ist innerhalb eines Jahres um 587 auf 108.353 gesunken.

11./12. Januar: In Lobeda-Ost nimmt ein erstes Impfzentrum gegen das Corona-Virus seine Tätigkeit auf. Am 3. Februar eröffnet im Volksbad ein zweites Impfzentrum.

19. Januar: Bund und Land sagen für die Modernisierung des Optischen Museums einen Betrag von 8,9 Mio € zu. Geplant ist bis 2024 die Schaffung einer interaktiven Erlebnis-Welt.

8. Februar: Nächtliche starke Schneefälle verursachen Chaos, insbesondere im Verkehrsbereich. Öffentlicher Nahverkehr und regionaler Bahnverkehr sind weitgehend lahmgelegt. Die Schneeberäumung nimmt die folgenden Tage in Anspruch.

11. Februar: Eine Havarie im Kraftwerk Winzerla führt in Jena-Nord zum Ausfall von Fernwärme und Warmwasserversorgung für rund 6.500 Haushalte. Notquartiere – u. a. in Hotels – werden bereitgestellt. Die Havarie kann am Folgetag behoben werden. Am 16. Februar funktioniert der Bus- und Straßenbahnverkehr wieder in vollem Umfang.

14. März: Bei nächtlicher Randale werden in den innerstädtischen Einkaufszonen Schaufensterscheiben zerschlagen und Hausfassaden beschmiert. Die Polizei bildet eine Sonderkommission. Die Stadt setzt „für sachdienliche Hinweise“ eine Belohnung von 10.000 € aus.

22. März: Die Jenaer Saalelandschaft (Landfeste) präsentiert sich als Außenstandort der Bundesgartenschau in Erfurt.

25. März: An Jenaer Schulen werden erstmals Corona-Schnelltests durchgeführt.

14. April: Das Universitätsklinikum sieht sich wegen der Überlastung der Intensivstation durch Covid-19-Patienten am Limit. Zusätzliche Pflegekräfte aus den Reihen der Bundeswehr kommen zum Einsatz.

17. April: Eine unangemeldete Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen („Querdenker“) wird durch die Polizei aufgelöst.

24. April: Verschärfte Maßnahmen des Bundes zur Corona-Bekämpfung (Schulschließungen; nächtliche Ausgangsbeschränkungen) treten in Kraft („Bundes-Notbremse“).

27. April: Im öffentlichen Bereich wird das Tragen von FFP2- bzw. medizinischen Masken Pflicht. Bisher verwendete selbstgefertigte provisorische Masken sind nicht mehr zulässig.

1./2. Mai: In der Nacht kommt es erneut zu Randale mit schweren Sachbeschädigungen in der Innenstadt mit einem vermutlich linksradikalen Hintergrund.

10. Mai: Etwa 100 Teilnehmer*Innen gedenken bei einer Veranstaltung vor der Stadtkirche dem Ende des II. Weltkrieges.

14. Mai: In der Stadt werden erstmals Miet-E-Scooter angeboten. Die Stadtverwaltung begrenzt deren Gesamtzahl auf 400.

21. Mai: Aufgrund sinkender Corona-Zahlen (in Jena Sieben-Tage-Inzidenz wieder konstant unter 100) wird die „Bundes-Notbremse“ außer Kraft gesetzt. Im Bereich von Handel und Gaststätten werden erste Lockerungsschritte vollzogen.

4. Juni: Die seit April im Stadtzentrum bestehende Maskenpflicht (Außenraum) entfällt .

5. Juni: Die meisten Kultureinrichtungen nehmen nach der Corona-Zwangspause ihre Tätigkeit wieder auf.

10. Juni: Die Frauenmannschaft des FC Carl Zeiss steigt in die 1. Fußball-Bundesliga auf.

17. Juni: Mit der Verleihung des Jakob-Michael-Reinhold-Lenz-Preis für Dramatik der Stadt Jena an die Regisseurin Antje Schupp startet die Veranstaltungsreihe „Kein Schlussstrich“, mit der sich die Jenaer Stadtgesellschaft ihrer Verantwortung für die Aufarbeitung des NSU-Komplexes stellt.

25. Juni: Mit einer „Arena-Ouvertüre“, gestaltet durch Jenaer Philharmonie, wird vor 650 Besucher*Innen die Kulturarena 2021 eröffnet.

2. Juli: Der wegen seines sozialen Engagements geschätzte und populäre Grünen-Stadtrat Ralf Kleist verstirbt im Alter von 55 Jahren.

6. Juli: 400 Teilnehmer*Innen demonstrieren mit einem Fahrrad-Korso für ein geschlossenes Radnetz in Jena.

29. Juli: Ein Benefiz-Konzert der Jenaer Philharmonie erbringt eine Spendensumme von 20.500€ für die Flutopfer in Nordrhein-Westfalen bzw. Rheinland-Pfalz.

7. August: Die Erschließungsarbeiten für das neue Wohngebiet „Am Oelste“ in Zwätzen sind abgeschlossen.

23. August: Für Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ werden fünf Stolpersteine gesetzt.

4. September: Die Schuleinführung für 1.033 Erstklässlern erfolgt unter Corona-Bedingungen (Test-Pflicht für Schüler und Lehrer).

5. September: An der Camsdorfer Brücke wird auf Initiative des Arbeitskreises „Sprechende Vergangenheit“ eine Gedenkstele eigeweiht, die an den Todesmarsch von Häftlingen des KZ Buchenwald am 11.4.1945 durch Jena erinnert.

27. September: Die Wahl zum Bundestag ergibt für Jena bei den Zweitstimmen folgendes Ergebnis: SPD = 23,4%; Grüne = 19,2%; Linke = 15,6%; CDU = 11,9%; AfD = 11,7%; FDP = 9,4%. Für den Wahlkreis Jena-Sömmerda-Weimar Land I zieht der Jenaer Kommunalpolitiker Holger Becker (SPD) mit 20,1% der Erststimmen in den Bundestag ein.

30. September: Jena verzeichnet hinter Potsdam die zweithöchsten Immobilienpreise in den neuen Bundesländern.

8. Oktober: Für Jena gilt die Corona-Warnstufe 1. Für viele Bereiche tritt die 3-G-Regel in Kraft (Zutritt nur für Geimpfte, Genesene bzw. (aktuell) Getestete).

10. Oktober: Im Rahmen der Aktion für eine fußgänger- und radlerfreundliche Stadt wird für Teile des Stadtzentrums ein „autofreier Sonntag“ initiiert.

19. Oktober: An der Friedrich-Schiller-Universität beginnt das neue Studienjahr für rund 17.700 Immatrikulierte (davon 3.900 Studienanfänger*Innen).

22. Oktober: Nach erneuter Erhöhung der Sieben-Tage-Inzidenz auf einen Wert von über 100 gilt für Jena die Corona-Warnstufe 2. Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in den folgenden Tagen rasant.

9. November: Die Veranstaltungen zum Gedenken an das Novemberpogrom von 1938 – „Klang der Stolpersteine“; zentrale Veranstaltung am Westbahnhof – finden coronabedingt in reduziertem Rahmen statt.

11./13. November: Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen Wert von deutlich über 300 (bis zum Monatsende auf über 500). Der Weihnachtsmarkt wird – nach 2020 – erneut abgesagt.

22. November: Die Partei „Die Basis“ organisiert eine Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit rund 300 Teilnehmer*Innen.

24. November: Thüringenweit werden die Corona-Maßnahmen weiter verschärft. Bars, Clubs und Diskos müssen schließen, größere Veranstaltungen werden abgesagt. Im Handel gilt – trotz massiver Proteste der Geschäftsinhaber – die 2G-Regelung (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene), im Nahverkehr die 3G-Regel.

25. November: Die ehemalige Schiller-Passage wird als „Wiesencenter“ mit vorerst sechs Geschäften wiedereröffnet.

Die Evangelische Grundschule Jena nimmt den Namen des 2015 verstorbenen Jenaer Theologen und Pfarrers Klaus-Peter Hertzsch an.

3. Dezember: Jena verzeichnet den 100. Todesfall in Verbindung mit dem Corona-Virus.

10. Dezember: Ein durch die McDonald‘s-Kinderhilfe-Stiftung finanziertes Elternhaus für im Universitätsklinikum stationär behandelte Kinder wird eröffnet.

11. Dezember: Alle städtischen Kultureinrichtungen wie Philharmonie, Museen, Volkshochschule und Bibliothek schließen.

20. Dezember: Etwa 500 Teilnehmer*Innen demonstrieren gegen die vorgesehene Impfpflicht gegen das Corona-Virus.

23. Dezember: Die ersten Verdachtsfälle der hochansteckenden neuesten Mutation des Corona-Virus („Omikron“) sind zu verzeichnen.

Die Bürgerstiftung Jena verfasst einen Offenen Brief gegen die zunehmende Radikalisierung der Auseinandersetzungen um die Corona-Maßnahmen. Sie plädiert für gegenseitige Wertschätzung und Vernunft in der Corona-Krise.

24. Dezember: Auf dem Marktplatz findet eine Christvesper mit rund 500 Besucher*Innen statt.

2022

Jan.-März: Die Corona-Mutation Omikron, die zunehmend die Corona-Erkrankungen dominiert, erweist sich als extrem ansteckend. Daher erreicht die Sieben-Tage-Inzidenz im ersten Quartal 2022 bisher nicht gekannte Ausmaße. Allerdings sind die Krankheitsverläufe zumeist milde, so dass eine Überlastung der Kliniken, insbesondere der Intensivstationen, ausbleibt.

3. Januar: Die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen werden fortgesetzt. Sie finden in den Monaten Januar bis März an jedem Montag statt, zumeist mit mehreren hundert Teilnehmer*Innen. Diese protestieren gegen eine landesweite allgemeine Impfpflicht, gegen die bestehende Impfpflicht in Kranken- und Pflegeeinrichtungen, stellen aber auch teilweise die Maßnahmen gegen die Pandemie generell in Frage. Polizeieinsätze gegen diese – zum Teil unangemeldeten – sogenannten Corona-Spaziergänge wegen Verstößen gegen das Versammlungsrecht bzw. gegen Corona-Auflagen sowie Gegendemonstrationen führen zu einer Eskalation der Situation in der Folgezeit. Der Stadtrat verabschiedet am 26. Januar zur Deeskalation eine „Erklärung zur Einhaltung von Gesetzen und Regeln und für einen respektvollen Umgang miteinander im Zusammenhang mit der Pandemiebewältigung“.

Februar: Nachdem der Verein „Ein Kunsthaus für Jena“ den Antrag, zur Präsentation der Jenaer Kunstbestände ein Kunsthaus zu bauen, nicht durchsetzen konnte, sind Alternativen dafür im Gespräch (Altes Straßenbahndepot Dornburger Straße; Standort der Imaginata).

Die Jenaer Digitalagentur dotSource legt Pläne zur Bebauung des Areals Alte Feuerwache vor, die von Stadtrat gebilligt werden.

17. Februar: Die Sieben-Tage-Inzidenz überschreitet erstmals den Wert von 1.000. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie können dennoch – wegen des zumeist milden Verlaufs der Erkrankungen – gelockert werden.

20. Februar: Der Physiker Ernst Schmutzer, erster frei gewählter Rektor der Jenaer Universität nach der friedlichen Revolution (1990-1993) verstirbt kurz vor Vollendung seines 92. Lebensjahres.

24./25. Februar: Nach dem Einfall russischer Truppen in die Ukraine finden erste Friedensdemonstrationen statt. Vertreter*Innen fast aller Parteien und politischen Organisationen fordern ein Ende der Aggression („Jena und Erlanger Friedens-Appell“).

1. März: Bei der Stadtverwaltung wird eine „Taskforce Ukraine-Krieg“ zur Koordinierung der Aufgaben bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine gebildet. Erste Kriegsflüchtlinge treffen ein, die zumeist privat Unterkunft finden. Die Zahl steigt bis Monatsmitte auf rund 500, bis Monatsende auf 800.

9. März: Mit der Verlegung neuer Erdleitungen beginnen die Arbeiten für die Eichplatzbebauung in der Innenstadt.

10. März: Die Stadt plant den Abriss von über 200 Garagen, insbesondere an der Peripherie von Neu-Lobeda und Winzerla, und die anschließende Denaturierung der Flächen. Dagegen formiert sich der Widerstand der Garagenbesitzer- und Pächter*Innen.

19. März: Die Stadtverwaltung fordert die Bürger*Innen auf, Vorschläge für den zu erstellenden Aktionsplan zur Klima-Neutralität einzureichen.

24. März: Die Sieben-Tage-Inzidenz überschreitet erstmals die 3.000er Marke.

2. April: An den Jenaer Hochschulen beginnt das neue Semester nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen wieder in Präsenzunterricht.

Das Literatur-Museum Romantikerhaus wird unter seinem neuen Leiter Max Pommer wiedereröffnet.

7. April: Jena bewirbt sich als Standort für das von der Bundesregierung ausgeschriebene „Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit“.

12. April: Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt seit längerem wieder unter dem Wert von 1.000.

16. April: Der Ostermarsch in Jena findet mit etwa 300 bis 400 Teilnehmer*Innen statt. Diese sind sich einig in der Verurteilung des russischen Angriffskrieges und in der Solidarität gegenüber den Flüchtlingen. Kontrovers ist die Diskussion über deutsche Waffenlieferungen.

23. April: Die zur Vermarktung der entstehenden JENARENA gegründete JENARENA GmbH & Co. KG, Jena steigt beim FC Carl Zeiss als Anteilseigner ein.

25. April: Auf dem neuen Uni-Campus am Inselplatz wird Richtfest gefeiert.

28. April: Für die neue Wohnanlage „Erlenhöfe“ in Jena-Ost wird der Grundstein gelegt. Unter anderem sollen 128 Sozialwohnungen gebaut werden.

5. Mai: In Neulobeda wird das Jugendzentrum „Westside“ neu eröffnet.

20. Mai: Die nach den Corona-Beschränkungen wieder durchgeführte „Lange Nacht der Museen“ verzeichnet einen Besucherrekord.

28. Mai: Die umgebaute ehemalige Frauenklinik in der Bachstraße kann als Wohnheim für Flüchtlinge aus der Ukraine bezogen werden.

1. Juni: Im städtischen Nahverkehr und Personennahverkehr der Bahn gilt das 9-Euro-Ticket. Es führt insbesondere am Pfingstwochenende zu überfüllten Zügen, vor allem im Franken-Thüringen-Express bzw. auf der „Weinmeile“ in der Saale-Unstrut-Region. Die Bahn setzt hier später Entlastungszüge mit älteren Waggonmodellen ein.

15. Juni: Der Stadtrat tagt nach der Corona-Pandemie wieder im Rathaus. Die Sitzung ist von heftigen Bürgerprotesten gegen die geplanten Garagenabrisse begleitet.

18./19. Juni: Das Wochenende verzeichnet Rekordtemperaturwerte. Die Temperaturen im gesamten Monat Juni liegen deutlich über den Durchschnittswerten, begleitet von extremer Trockenheit.

Juli: Wegen des erwartenden Ausbleibens russischer Gaslieferungen kündigen die Stadtwerke eine massive Erhöhung des Gaspreises zum Jahreswechsel 2022/23 an. Das Unternehmen stellt die Sicherung der stabilen Gasversorgung in den Wintermonaten in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit.

8. Juli: Die 30. Kulturarena in Jena wird mit dem traditionellen Theaterspektakel eröffnet (die Eröffnung der Konzertsaison folgt am 14.7.).

20. Juli: Jena verzeichnet mit 39,1 Grad Celsius den Hitzerekord für Thüringen.

August: Im Botanischen Garten sind wegen anhaltender Trockenheit insbesondere bei großen alten Bäumen Schäden zu verzeichnen.

Die Stadt sucht wegen prognostizierter Energieknappheit nach Möglichkeiten der Energieeinsparung. So senkt das Freizeitbad Galaxsea die Wassertemperatur um zwei Grad.

3. August: Der 2017 begonnene Umbau des Volkshauses zum Kongress-Zentrum ist abgeschlossen.

27. August: Mit rund 1.100 Einschulungen wird ein neuer Spitzenwert erreicht. Prognosen gehen für die kommenden Jahre allerdings von einem Sinken dieses Wertes unter 1.000 aus.

4. September: Mit dem 20. Weißbierbrunnenfest und der Schließung der örtlichen Weißbierbrauerei endet in Wöllnitz das traditionelle Weißbierbrauen.

7. September: Die Abrissarbeiten der in den 1980er Jahren entstandenen Wohnblocks am Saaltor haben begonnen und sollen bis Mitte November abgeschlossen sein.

16. September: Das Jenaer Altstadtfest kann nach den Corona-Beschränkungen wieder begangen werden.

19. September: Die für den Verkehr neuer Straßenbahnen notwendigen Gleisbauarbeiten haben die Einstellung des Straßenbahnverkehrs nach Lobeda-Ost und seine Ersetzung durch Busse zur Folge. Für die Arbeiten sind sechs Wochen geplant.

21. September: Für fünf Opfer der Euthanasie-Aktion T4 sowie für den Widerstandskämpfer Magnus Poser werden Stolpersteine gelegt.

22. September: Auf der Leipziger Filmkunstmesse werden das Kino am Markt als bestes Kino Thüringens bzw. das Kino im Schillerhof wegen seiner Programmgestaltung ausgezeichnet.

3. Oktober: Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten am Tag der Deutschen Einheit steht das 35jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft Jena-Erlangen.

15. Oktober: Der Jenaer Preis für Zivil-Courage-Preis geht an den Leiter des Fan-Projektes beim FC Carl Zeiss, Matthias Stein.

Monatsmitte: Mit Temperaturen von bis zu 26 Grad Celsius werden für den Monat Rekordwerte erreicht.

27. Oktober: Die Jenaer Handwerkerschaft organisiert ein Auto-Korso durch die Stadt als Protest gegen existenzbedrohende steigende Energiepreise. Dabei werden auch Forderungen nach Bemühungen um eine diplomatische Lösung des Ukraine-Konflikts erhoben.

28. Oktober: Im Volkshaus findet die Immatrikulationsfeier für 3.600 Studienanfänger*Innen in Jena statt.

9. November: Mit der dezentralen Veranstaltungsreihe „Klang der Stolpersteine“ gedenkt die Stadtgesellschaft der Opfer des Nationalsozialismus. Die abschließende zentrale Veranstaltung am Westbahnhof zählt rund 1.000 Teilnehmer*Innen.

25. November: Der Weihnachtsmarkt wird nach der durch die Corona-Pandemie erzwungenen zweijährigen Unterbrechung eröffnet.

1. Dezember: Etwa 100 Studierende der Friedrich-Schiller-Universität demonstrieren gegen die vorgesehene Abwicklung des Lehrstuhls Geschlechtergeschichte. In der Folgezeit kommt es zu weiteren Protesten, unter anderem zu einer zweiwöchigen Besetzung des größten Hörsaals des Universitätshauptgebäudes.

4. Dezember: Nach zweijähriger Corona-Pause findet erstmals wieder die Bläserweihnacht der Brass Band „Blechklang“ des Blasmusikvereins „Carl Zeiss“ statt.

15. Dezember: Der Stadtrat stimmt dem Doppelhaushalt für 2023/24 mehrheitlich zu. Der Haushalt mit einer Rekordsummer von 400 Mio € sieht – trotz hoher Planungsrisiken aufgrund der unkalkulierbaren wirtschaftlichen Gesamtsituation – keine Abstriche bei Investitionen vor. Er geht – bei Umgehung des bestehenden Neuverschuldungsverbots – von der Notwendigkeit der Aufnahme neuer Kredite aus.

2023

Januar: Der im Dezember 2022 verabschiedete städtische Doppelhaushalt für 2023/24 weist die Sanierung des Schulstandortes Neulobeda-Ost (Kulturanum) mit einer Gesamtsumme von 41 Mio € als eine der größten und wichtigsten Investitionen aus.

19. Januar: Schüler*Innen des Christlichen Gymnasiums pflanzen rund 300 Bäume im Forstrevier Wölmisse.

4. Februar: Die Jenaer Stadtwerke kündigen an, ab März aufgrund der bundesweiten Preisbremsen die Abschläge für Strom, Gas und Wärme deutlich zu senken.

7. März: Der Jenaer Statistikbericht verzeichnet eine extrem niedrige Zahl bei der Fertigstellung von Hausbauten. Das städtische Baugebiet „Am Oelste“ liegt seit Jahren brach.

11. März: Jena besitzt gegenwärtig eine Überkapazität von etwa 600 Kita-Plätzen. Schließungen von Einrichtungen werden bei weiter sinkenden Geburtenzahlen als unumgänglich erachtet.

Im Universitätsklinikum werden zur Zeit rund 1.800 erwachsene Personen wegen Langzeitfolgen von Corona-Erkrankungen behandelt.

30. März: 90 Prozent der ausländischen Studierenden erteilen den Jenaer Hochschuleinrichtungen das Prädikat „zufrieden“ bzw. „sehr zufrieden“.

31. März: Nach Änderung des entsprechenden Landesgesetzes beantragen Linke und Grüne, Ausschusssitzungen des Stadtrates grundsätzlich öffentlich durchzuführen.

1. April: Am „Saale-Putz 2023“ beteiligen sich rund 300 Personen.

11. April:  Am Angergymnasium wird eine Erinnerungsstele an den Todesmarsch von KZ-Häftlingen aus Buchenwald durch Jena eingeweiht. Sie erinnert unter anderem an den damals 16jährigen Häftling Robert Büchler, der überlebte.

19. April: Der Stadtrat stimmt mit breiter Mehrheit dem Klimaaktionsplan zu, der eine Klimaneutralität bis 2035 sichern soll.

22. April: Der 20. Thüringer Holzmarkt verzeichnet rund 60.000 BesucherInnen.

15./17. Mai: Der FC Carl Zeiss feiert sein 120jähriges Bestehen. Die Trainer-Legende Hans Meyer wird zum Ehrenmitglied ernannt.

20. Juni: Mit 37,1 Grad Celsius ist es der bisher heißester Tag des Jahres. Die Stadt plant für den Sommer einen Hitzeaktionsplan zu erarbeiten.

August: Die Lage bei der Unterbringung von Flüchtlingen vor allem aus der Ukraine ist nach wie vor angespannt. Viele Flüchtlinge leben noch immer in Gemeinschaftsunterkünften.

25. August: Die neu erbaute Schwimmhalle in Neulobeda wird offiziell für Besucher freigegeben.

1. September: Die Turnhalle des Staatlichen Berufsbildenden Schulzentrums in Göschwitz kann nach den möglich gewordenen Umzug der Ukraine-Flüchtlinge wieder für den Sportunterricht genutzt werden.

27. September: Der Stadtrat beschließt wegen Überkapazitäten den Abbau von 500 Kita-Plätzen bis 2027.

7. Oktober: Die Stadt sieht sich aufgrund ausgeschöpfter Kapazitäten nicht mehr in der Lage, weitere Geflüchtete aufzunehmen. Eine erneute Unterbringung in Turnhallen lehnt sie kategorisch ab.

16. Oktober: Beim traditionellen Martinsschmaus in der Stadtkirche werden rund 300 Bedürftige beköstigt.

22. November: Der Stadtrat spricht sich gegen die Stimmen der Linksfraktion für die Bebauung des Eichplatzes mit Hochhäusern aus. Die CDU-Stadtratsfraktion wirbt für den Bau der umstrittenen Osttangente zur Entlastung der Innenstadt vom Verkehr. Mehrheitlich spricht sich das Stadtparlament gegen den Bau eines Wohngebietes auf dem Jägerberg aus, dagegen wird ein Solarpark an diesem Standort präferiert.

1. Dezember: Bei der Zahl der Arbeitslosen ist ein leichter Anstieg auf knapp über 3.000 zu verzeichnen.

Dezember: Das Jahr 2023 war mit 11,8 Grad Celsius Jahresmitteltemperatur das bisher wärmste in Jena seit Wetteraufzeichnung.