Paul Freymuth (1881 - 1944)
Der am 20.07.1881 in Danzig als Sohn eines jüdischen Arztes geborene Paul Freymuth studierte Jura und schlug dann ein Laufbahn im Gerichtswesen ein. Ab 1927 arbeitete er als Landgerichtsdirektor in Dortmund. Als Frontkämpfer im Weltkrieg durfte er 1933 zunächst als Jurist weiter arbeiten, wurde jedoch in der juristischen Hierarchie zurückgestuft und zwangsversetzt. 1935 erfolgte seine Entlassung aus dem Justizdienst und die Zwangspensionierung. 1937 zog er mit seiner Familie nach Jena, wo die Familie zurückgezogen lebte. Nach der Reichspogromnacht vom 09.11.1938 verhaftet, war Freymuth über einen Monat im Konzentrationslager Buchenwald interniert.
Am 14.06.1944 wurde er erneut inhaftiert und in das Gestapogefängnis nach Weimar verbracht. Seine Frau erhielt wenige Tage später die offizielle Nachricht der Gestapo, dass er dort am 25.06. „an Herzschwäche“ verstorben sei. Die Frage, ob der schwer kranke Paul Freymuth exekutiert wurde oder während der Verhöre verstarb, kann anhand der Quellen nicht geklärt werden. Seine Ehefrau Margarethe Freymuth und die drei Töchter überlebten die NS-Zeit.
Paul Freymuth war ein Bruder Arnold Freymuths (1872 - 1933), der als Demokrat und Pazifist für ein demokratisches Justizwesen in der Weimarer Republik eingetreten war und 1933 auf der Flucht vor den Nazis Selbstmord beging.
Der Stolperstein für Paul Freymuth wurde am 17.08.2009 am Johannisplatz 16 gesetzt (Initiative des Jenaer Arbeitskreises Judentum).
Hier wohnte Paul Freymuth, Jg. 1881, verhaftet 15.6.1944, Gestapogefängnis Weimar, ermordet 25.6.1944.